Viel Neues hört man aus dem guten alten Schwabing. Dort gibt es eine freundlich Übernahme zu vermelden. Till Hofmann, der das Münchner Lustspielhaus zum Shooting Star unter den Münchner Kleinkunstbühnen gemacht hat, wird Geschäftsführer der Lach- und Schießgesellschaft. Er will der alten Tante Lach- und Schieß neues Leben einhauchen. Sogar ein Hausenemble soll es wieder geben. Mal sehen, was sich Hofmann einfallen lässt. Mit dem Occams hat er im Lustspielhaus ein eigenes Ensemble etabliert, das seinesgleichen in der Republik sucht. Erfahrene und erfolgreiche Solokabarettisten toben sich auf den Bühne aus machen sich mit ihren Programmen einen Riesenspaß, der das Publikum schon nach nur wenigen Minuten zu wahren Fans werden lässt. Was ist auch von Alexander Liegl (Valtorta), Helmut Schleich, Michael Altinger, Karl-Heinz Kempinger, Andreas Giebel sowie Gabi Rothmüller auch schon anderes zu erwarten als eine Riesengaudi ? Bleibt zu hoffen, dass man in der nur wenige Schritte vom Lustspielhaus entfernten „Lach und Schieß“, dem Sorgenkind mit Tradition, bald wieder eine Riesengaudi erleben kann. Anfang Februar spielt Urban Priol, danach wird erst einmal umgebaut, bevor es dann im März mit Massimo Rocchi weiter geht.
Auf der anderen Isarseite, in der Drehleier, die sich immer mehr am neuen Standort in der Rosenheimer Strasse etabliert, wurde eine Münchner Institution wiederbelebt. Varieté Spectaculum heißt dieses Ereignis, bei dem man lernen kann, dass das, was als Feng Shui immer mehr in Mode kommt, in Bayern als „Vui Schee“ (zu deutsch: viel schön) schon eine lange Tradition hat. Münchner Variete vom Feinsten, hausgemacht und bodenständig und nicht so aalglatt wie das große Tollwood-Varieté, das auf der alternativ vorweihnachtlich geschmückten Theresienwiese gegeben wurde.
Dass das Theater im Fraunhofer für Kabarett eine der besten Adressen in München ist, hat sich sicher schon in der ganzen Republik herumgesprochen. Immer zu Anfang des Jahres gehört das Fraunhofer jedoch der Volksmusik. Vorgestellt hat man die sogenannte „andere Volksmusik“ dort schon, als sie noch nicht in aller Munde war. Und immer noch hängt man an der Folksmusik, auch nachdem der große Trend wieder ein wenig abgeflaut ist. Ende März gibt im Fraunhofer dann Mime Crime sein ersten Gastspiel in der Bayerischen Landeshauptstadt. Mal schauen, wie den Münchnern die Slapsstick-Revue aus Berlin gefallen wird. Augsburger finden es wahrscheinlich nicht unbedingt witzig, wenn ihre Kabarett-Landschaft unter die Münchner Szene eingeordnet wird, doch was in Bayerns Schwabenmetropole im März ansteht dürfte auch für Münchner Kleinkunst-Fans von Interesse sein. Die „Augsburger Kabarett Tage“, die im März stattfinden haben sich mittlerweile zum drittgrößten Kabarett-Spektakel in Deutschland gemausert. An allen 31 Tagen gibt sich eine Kabarett-Größe in Augsburg die Ehre. Von Jess Jochimsen über Werner Koczwara bis zu Andreas Giebel, von Eisi Gulp über Andreas Rebers bis hin zu Werner Steinmassel ist beinahe alles geboten, was in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Namen gemacht hat. Veranstalter ist die Mühle, gespielt wird aber auch im Stadttheater und anderen Aufführungsorten in der ganzen Stadt. Münchner, schaut auf Augsburg im März!AdNr:1089