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    INTERVIEW: Im Gespräch mit Ecco Meineke

    "Der dritte Montag" heißt die erste CD von Ecco Meineke. Der Sänger, Texter, Kabarettist, Liedermacher -  Musiker erzählt sein Leben mit dem nötigen Ernst und einer ebenso großen Portion Humor. Dabei preist er die Schönheit der Welt, der Liebe, der Romantik,  und bezieht eindeutig Stellung auch zu den Problemen, den politischen und ökologischen, mit denen diese Welt zu kämpfen hat. ("Lebt er noch, dein Hermelin? Nein., da steckt meine Frau jetzt drin.")

    Was würde Ecco Meineke derzeit über sich selbst erzählen?

    Ecco Meineke: Ich hab mich in meinen Anfängen als Siebzehnjähriger, in einer Zeit, als die Münchner Kleinkunstszene schwanger ging, als Teil dieser Subkultur verstanden und seither Musik in den vielfältigsten Formen gemacht und erlebt. Jetzt  freue ich mich natürlich darüber, dass nach zwanzig Jahren Tingeln die CD als wirkliches Produkt entstanden ist, sozusagen als Nachlass, vor allem aber als Geschenk an mich.

    Du hast Deine Songs jeden 3. Montag auf Liederabenden bei Freunden und dann auch öffentlich getestet. Warum?

    Ecco Meineke: Ich wollte mit den Songs nicht gleich auf die Bühne, wollte mich zunächst nicht an Markt- und Vermarktungskonzepten orientieren. Eine Zeit lang habe ich mich intensiv mit afrikanischer Musik beschäftigt und dort ein anderes Selbstverständnis für einen Sänger gefunden. Musik muss ins Leben integriert werden. Darum habe ich mich bei Freunden eingeladen, dort meine Lieder gesungen und darüber diskutiert. Dieses Selbstverständnis bringe ich natürlich auch bei meinen "Liederabenden" mit auf die Bühne. 

    Die Songs sind über einen Zeitraum von 10 Jahren entstanden. Inwiefern sind sie autobiographisch?

    Ecco Meineke: Einige tragen schon autobiographische Züge. Aber andere sind auch wirklich frei erfunden. Natürlich hat mich da schon mal ein schönes Gesicht in der U-Bahn für einen Song inspiriert.

    "Herzlichen Glückwunsch, Mr. Bush" ist ein engagiertes Wort in Sachen
    Todesstrafe. Ist das politische Lied für dich wichtig?

    Ecco Meineke: Ich habe schon früh politisch Position bezogen und mich der Linken zugeordnet. Daneben lese ich intensiv Zeitung und mache mir dabei Notizen. Damals ist mir der Artikel über die einhundertste Hinrichtung in den USA aufgefallen. Ich habe sehr intensiv recherchiert und dann versucht, dass was ich dazu zu sagen habe, in wenige Strophen zu fassen.

    Die CD soll eine nützliche Gebrauchs-CD sein. Was ist damit gemeint?

    Ecco Meineke: Lieder müssen rumgehen. Songs sollen allen gehören. Deshalb auch habe ich meine Texte ins Internet (www.eccoland.de) gestellt und will sie auch mit den Begleitakkorden versehen, damit sie jeder, der will, spielen kann. Selbst mit dem Blindenverband habe ich mich in Verbindung gesetzt,  weil ich die Songs und Noten auch für Blinde zugänglich machen will. Meine Liebe gehört der Melodie, die auch mit nur einem Begleitinstrument machbar sein sollte.

    Was macht Meineke zur Zeit? Welche Pläne gibt es?

    Ecco Meineke: Zur Zeit klimpere ich, versuche dabei an nichts zu denken. Außerdem liegen hier noch 500 Zeitungen, aus denen ich meine Notizen zusammensuche für die nächste CD.

     

    Das Gespräch führte Bernhard Wibben

    2001-03-15 | Nr. 30 | Weitere Artikel von: Bernhard Wibben





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