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    Kabarettfreie Zone wächst

    Jammern gehört in Sachen Theater irgendwie seit Jahrtausenden zum Geschäft. Wer im Jahr 2000 auf deutschen Kleinkunstbühnen als Künstler oder Zuschauer tingelte, der konnte allerdings sein wahres Wunder erleben. Drangvolle Enge bei Mega-Acts vom Comedians und Minusrekorde bei klassischem Kabarett waren die Regel. In Zeiten, wo selbst ein unterhaus mit Kooperationen und konsumentenfreudlichen Leckerlis nach Publikum schielt und dennoch einen Notgroschen von 100.000 Mark von der Stadt gegen die Pleite bekommen muss, dann ist was faul im Staate Kabarett. Der Schuldige ist diesmal allerdings schnell gefunden: Die Zuschauer. Theater generell ist weniger denn je der Freizeitmittelpunkt der Deutschen. Es ist der Sport und das Kochen, das immer mehr Menschen in gesellige Runden zieht. Wenn man sich mal in Garderobe stürzt, um zwei Stunden frontal unterhalten zu werden, dann muss es ein Highlight sein. 200 Mark plus 10 Mark für ein Programmheft und überhöhte Getränkepreise für einen Abend bei ,,Lord of the Dance" in einer Zweitausenderhalle, das ist kein Thema. Aber 24 Mark löhnen, um mit hundert Leutchen in einer Minibühne herum zu hocken- nee! Was daran so schlimm ist? Dass es am gesunden Mittelfeld fehlt, das der Kleinkunstnachwuchs einfach braucht, um sich zur Meisterklasse zu entwickeln. Wer sich im deutschen Fußball auskennt, weiss, was ich meine, und ausländische Legionäre zum Stopfen der Löcher gibt es in Kabarett eben nicht. Was tun? Ein Königsweg ist mir nicht bekannt. Erfreulich, dass sich vor allem bei den Jungen immer mehr Gespanne bilden, die den Bunten Abend mit viel Einsatz reaktivieren wie Frederick Hormuth an der Mannheimer Klappsmühl'. Wenn die Theaterdirektionen in Panik verfallen, fördern sich die Newcomer eben selbst. Gut gemacht! Aber es gibt auch Bühnenteams, die ohne Wenn und Aber zu ihren Künstlern stehen und während der Durststrecke nicht schlapp machen. Bleibt zu hoffen, dass diese flammende Liebe als Funke doch noch auf das Publikum überspringt.

    Redaktion: ker

     

    Termine:

    Im Wiesbadener Tattersaal sorgt am 15.März das ,,Erste Babenhäuser Pfarrerkabarett" für ,,Ewig viel Spaß". Am 31.Mai spielt Matthias Beltz sein neues Solo "Wenn alles sich rechnet und niemand bezahlt". Im Neuen Theater Höchst gastiert noch bis zum 3.März das Duo Anne Bärenz und Frank Wolff. Die Vollblutmusiker vom Frankfurter Kurochester haben sich mit ,,No Sports" einem schweistreibenden Thema verschrieben. Comedy-Frischlinge am selben Ort:  Stimmungskannönerich Vince Ebert am 25.April und Humortürke Kaya Yanar (2.-5.Mai). In Mainzer unterhaus: 13.-17.3. Faltsch Wagoni, 29.-31.3. Michael Quast, 3.-7-4. Christan Überschall. Kleinkunstbühne Rödermark: Urban Priol mit ,,Stimmt so" (P.S.: Der Obernburger hat im Frühjahr Premiere mit einem neuen Solo. Titel zur Drucklegung noch nicht bekannt.)


     

     

     

     

     

    2001-03-15 | Nr. 30 |





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