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    Porträt: Zum 80. Geburtstag von Paul Potassy

     

    Am 23. Oktober feierte Paul Potassy mit zahlreichen Gästen seinen 80. Geburtstag. Potassy ist einer der internationalen Spitzenstars in der Zauberkunst. Er trat auf der ganzen Welt mit den Größen des Showbusiness wie Liza Minelli und Charles Aznavour auf.

    1923 wurde er, der mit vollem Namen Paul Ludwig Alexander Potassy heisst, als Sohn ungarischer Eltern in Wien geboren. Bereits 1940 trat er als Zauberkünstler auf, z.B. im berühmten Kabarett der Komiker in Berlin. Damals verwendete er bereits, wahrscheinlich als erster Zauberkünstler überhaupt, das heute weit verbreitete „Zaubersalz“. Die Zauberei rettete ihm in russischer Kriegsgefangenschaft buchstäblich das Leben. Seine professionelle Karriere begann Ende der 40er Jahre in Budapest. Sie führte ihn zu den renomiertesten Auftrittsorten in der ganzen Welt.

    Heute lebt er mit seiner Frau Lita auf Mallorca und den Philippinen.

    Keine große Illusionsshow, keine exotischen Tiere, sondern „einfache“ Zauberkunststücke bildeten seine Darbietung, brachten ihm Auftritte im Fernsehen und Botschafter als Kunden. Was macht seinen Erfolg aus? Das ist sicher nicht umfassend zu beantworten. Einige Spuren entdeckte ich, als ich ihm vor einiger Zeit begegnete. Im Rahmen meines Modellprojekts „Kommerzieller und künstlerischer Erfolg in der Zauberkunst. Psychologische Faktoren und ihre praktische Anwendung“ konnte ich zahlreiche Faktoren herausfinden. Dies im einzelnen zu berichten, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen und bleibt meinem Workshop vorbehalten. Einiges sei angedeutet: Er betritt die Bühne mit dem Gefühl, dass er Erfolg haben wird. Und die Erfahrung gibt ihm recht. Dies rührt u.a. aus eine realistischen Einschätzung dessen, was er kann und was er nicht kann. Er nahm konsequent nie Engagements an, bei denen er glaubte, keinen durchschlagenden Erfolg haben zu können. Dann aber überlässt er nichts dem Zufall und bereitet seine Show bis ins Detail vor.

    Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist auch, dass Potassy mit großer Konsequenz und großem Einsatz seine Stärken kultiviert hat. Er erkannte sehr früh, dass eine seiner Stärken die Sprechzauberei ist. Auf der anderen Seite reizte es ihn, international zu arbeiten. Dazu brauchte man, nach landläufiger Auffassung, eine sogenannte stumme Nummer. Potassy hingegen, blieb seinen erkannten Stärken treu und erfand, wie Uwe Schenk und Michael Sondermeyer in ihrem Buch „Die Potassy Show“ (Coesfeld: sic! Verlag 1997) es nannten, eine neue Sparte der Zauberkunst: die internationale Sprechzauberei. Potassy plauderte in Deutsch, Ungarisch, Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Schwedisch und eroberte mit seiner unnachahmlichen Personality die Herzen der Zuschauer, die er – im Gegensatz zu manch anderen Kollegen – stets freundlich und zuvorkommend behandelte.

    TROTTOIR wünscht: Happy Birthday Paul Potassy!!

    2004-03-15 | Nr. 42 |





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