Vor 16 Jahren schrieb ich einen Artikel über eine junge Liedermacherin mit Rock-Apeal! Sie hatte grade ihre Ausbildung auf der Rock- und Popakademie in Mannheim abgeschlossen. Und schon damals fand ich im Internet verfolgt. Im Internet ungefähr 12.000 Einträge. Konnte das sein? Bei einer „Anfängerin“ in Rock und Songwriting? Jetzt, fast zwei Jahrzehnte später, sehe ich sie auf der Bühne ihres Vaters in Gönningen. Sie hat eine dreijährige Live-Pause hinter sich, in der sie sich schwerpunktmäßig um ihre beiden Kinder gekümmert hat. Ist sie deshalb weniger aktiv? Falsch! Sie steht schon wieder im Studio, um ihre neue CD zu produzieren. Wer dieses Bühnenwunder verpasst hat, kann sich ihre bisherigen Arbeiten und ein dazu passendes Buch bei ihr bestellen. Jede kleine Unterstützung lohnt sich. Oder noch besser. Sie auf der Bühne zu erleben, wie an diesem wunderbaren Juniabend.
Anlass war eine Vernissage einer Objekt-Kunstausstellung, Werke ihres Vaters, Thomas Felder, der schwäbischen Dylan, der leider wegen Krankheit im Jahre 2020 seine Abschiedstournee geben musste. Und Johanna kommt auf die Bühne. A Capella, animiert sofort ihr Publikum zum Mitsingen. Die Schritte rhythmisch, das ersetzt locker ein Schlagzeug. Johannas Solo-Auftritte waren mich immer ein Höhepunkt, so was gibt es nur einmal! Ihre Bewegungen, ein "never ending“ Bühnentanz, da fliegen Beine durch die Luft, die Gitarre macht sich selbstständig, fliegt nach oben, und alles auf einer Konzertgitarre. Fehlt nur noch, dass sie wie Jimi Hendrix mit den Zähnen die Saiten liebkost. Und die Texte? Ein Schwerpunkt sind Beziehungs-Texte, Offenheit, Schmerz und Freude stecken darin, ein Lebens-Weg, der sie zu der Person gemacht hat, die sie heute ist. Eine lustvolle Entertainerin mit viel Humor, die ihr Leben und ihre politischen Erfahrungen dem Publikum lustvoll und mit Augenzwinkern darbietet. Auch ein in Versuch, emotionale Mauern spielerisch einzureißen, ein Weg zu einem neuen Miteinander! In Zeiten, wo aus politischen Gründen alte Freundschaften und Familienzusammenhänge zerbrechen. Mal rotzfrech, mal fast zurückhaltend.
So nimmt sie den tosenden Beifall entgegen und kommt um vier, fünf Zugaben nicht drumherum. Veranstalter, wenn ihr eurem Publikum mal was ganz besonderes bieten wollt, könntet ihr… Ihr ahnt, was ich meine.Wie heißt es im Märchen: „Es wird euer Schade nicht sein!“ Was schrieb ich vor 16 Jahren: Der Song „Du wirst mich nicht vergessen, ich spuk in deinem Köpfchen“. Ein gutes Motto für ZEUL-Abende und das ist eine „Drohung“ zum Nicht-
Vergessen, so wird es euch nach so einem Abend gehen. Also. Take a walk on the Zeul side!
Kontakt:
Johanna Zeul
13359 Berlin
Web: Johannazeul.de
Buchungen und Bestellungen: johanna@gmx.de
Ein heißer Abend, hohe Junitemperaturen. Aber auch im kühlen ehemaligen Essigkeller, ein Ort, den schon viele Größen aus der Kabarett-Szene bespielt haben, geht es heiß her!! Maria präsentiert noch mal ihr laufendes Erfolgsprogramm, bevor es im Herbst mit dem neuen musikalischen Satire-Programm weitergeht. Und auch bei einem etwas kleineren Publikum wie sonst (Corona Nachklang, Inflation, und eher ein Abend für einen Biergarten als für einen Keller) reib ich mir die Augen. Wie kann man auch dieses Publikum unter diesen Bedingungen schon mit der Eröffnungsnummer begeistern? Maria kann das! Hüpft, singt, rezitiert und sondert ganz nebenbei noch intelligente Texte ab. Da steht jemand auf der Bühne, der nicht nur gut in Tanz und Sprache und Gesang ausgebildet ist, sondern auch das Leben so gemeistert hat, dass sich ihre innere Freude auf das Publikum überträgt. Sorry! Eigentlich soll das hier nur eine Ankündigung ihres neuen Programms werden: „HINTER`M HÖHEPUNKT GEHT`S WEITER!“
Wieder ein neuer Kabarett-Gipfel? Unter der bewährten Regie von Dodo Stievermann und unter Mitarbeit von Gernot Voltz und ihrem Mann Peter Vollmer! Seh ich da ein Fragezeichen? Für mich ist die Antwort klar, da brauch ich gar nicht der „Prophet der Politsatire“ sein, wie die Esslinger Zeitung mal schrieb. Leute. Es lohnt sich!! Hingehen und das Gesicht entgleisen lassen!
Wer Termine und mehr über das Programm und Marias Biographie wissen will, der stöbert auf:
Web: maria-vollmer.de
Immer war ich von den Vorstellungen der Kompanie begeistert. Doch diesmal wurde sehr experimentell gearbeitet. Das Stück dauert 50 Minuten, gut 40 Minuten „brachiale“ Discomusik, Ambiente oder wie immer man das nennen will. Viel zu laut ausgesteuert! Ein Angriff auf die Ohren der Zuschauer? Erholung gab es mit ein paar Minuten Pachelbel und „My Way“ von Sinatra: Fast die ganze Zeit steht die gesamte Truppe auf der Bühne. Nicht wie sonst mal abwechselnd mit Duo , Solo oder Kleingruppen. Und ich vermisse den Humor, der sonst Teile der Stücke prägt. Keine Frage!! Dem Publikum hat es gefallen, der Applaus war noch lauter als die Musik. Ich schätze die Truppe sehr, auch ihr soziales Engagement in Schulen und Altersheimen, oder wenn Eric die Massen auf dem Schlossplatz zum Tanzen animiert.Fazit: Einfach hingehen, ANSEHEN UND SICH EINE EIGENE MEINUNG bilden!!
Web: Theaterhaus.com/de/gauthier
Redaktion: Bruno Schollenbruch
Bildnachweis:
Zeul: Foto:Photos by Markus Bothur
Gauthier: Foto:Photos by Jeanette Bak