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    Viel Neues im Herbst

    Wenn im Herbst die Kabarett-Saison wieder beginnt, präsentieren viele Künstler auch ihre neuen Programme. Nessi Tausendschön hatte eine gelungene Premiere mit „Perlen und Säue“ in der Lach- und Schießgesellschaft. Ziemlich schräg und ein kleines bisschen schrill, aber durchaus pointiert. Bereits mehr als ein Geheimtipp sind Unsere Lieblinge: ihr Programm „Tomorrow never knows“ ist wieder einmal ein Angriff auf die Lachmuskeln, kombiniert mit ausgezeichneter musikalischer Leistung. Luise Kinseher entführte ins „Hotel Freiheit“, das bei näherem Hinsehen gar nicht so viel Spielraum bietet. Dabei gibt sie von der Hoteldirektorin über die Assistentin bis zum Gast alle Beteiligten in Personalunion. Richtig gut etabliert hat sich das Vereinsheim. Vor allem die Montage sind dort heiß begehrt. Beim Publikum, weil man komprimiert einen Vorgeschmack auf die Programme der einzelnen Künstler bekommt, und bei den Künstlern, weil die Plattform ideal dafür geeignet ist, Werbung in eigener Sache zu betreiben oder kurze Sequenzen eines neuen Programms im Vorfeld unter Live-Bedingungen auszuprobieren. Außerdem sind die Atmosphäre und Stimmung dort immer bombig. So kam ich auf Klaus Eckel und seine „Helden des Alltags“: Heinzi, das 30er-Zonen-Schild, oder das Kondom Kurti. Was sie erleben und denken, kann wirklich als skurril bezeichnet werden. Auch Nepo Fitz, der gleichzeitig mit „der Watzmann ruft“ Erfolg hat, nutzte die Plattform, um von seinen Erlebnissen in den USA zu erzählen. Und dann war da noch Roland Düringer – mit seinem Programm „Einzelstück“ hat er für einen Abend ein Stück Wien ins Lustspielhaus gebracht.

    Unglaublich viele leuchtende Erwachsenenaugen gab es bei André Hellers Zirkusspektakel Afrika! Afrika! zu sehen. Obwohl man immer noch die klassischen Zirkusnummern wie den Schlangenmenschen oder Jongleure erkennen konnte, bekam die Darbietung durch das afrikanische Flair einen Hauch von Varieté. In München gibt es noch bis Mitte Januar Gelegenheit, eine Vorstellung zu besuchen. Danach wandert das Ensemble weiter nach Hannover.

    Gefunden ist inzwischen auch ein Nachfolger für Django Asül als Bruder Barnabas beim traditionellen Politiker-Derblecken am Nockherberg. Stoiber-Darsteller Michael Lerchenberg soll nach Wunsch der Brauerei wieder eher das alte Rollenbild verkörpern.

    Grund zum Feiern

    Bereits seit fünf Jahren gibt es die Clownschule Kunst des Stolperns. Dort können Interessierte Improvisations- und Clownstechniken erlernen, es werden Statusgeschichten thematisiert, die Arbeit mit Gestik, Mimik, Körpersprache angeboten und Wert auf Stimmarbeit gelegt. Zum Einsatz kommen die Absolventen dann beispielsweise als Klinikclowns bei Jung und Alt. Jede Ausbildung endet mit einer Gala und zum Jubiläum wurde ein Best of gezeigt.

    Dreimal so lange gibt es das Fastfood Theater. Zum 15-jährigen Jubiläum wurde zur Gala in das Kultur im Schlachthof geladen. Neben den Improvisationen des Fastfood Theaters gab es an diesem Abend eine Rückschau auf die vergangenen 15 Jahre und einige illustre Gäste. Die Festrede hielt der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, für den Rückblick war Prof. Dr. Christopher Balme, Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft an der LMU München, zuständig. Und Theaterregisseur Jochen Schölch, Leiter des Studiengangs Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie August Everding, äußerte sich zur Zukunft der Improvisation am klassischen und am Regie-Theater.

    Noch ohne lange Historie, dafür mit einem gelungenen Start präsentierte sich die Freiheiz-Halle. Schon die Architektur in der ehemaligen Turbinenhalle ist ungewöhnlich. Und der Name weist nicht nur auf die ehemalige Nutzung hin, sondern gibt auch einen Hinweis auf die aktuelle Nutzung: Wortspielereien haben auch die meisten der Künstler drauf, die in der Freiheizhalle ihr Programm zum Besten geben. Josef Hader als grantelnder Conférencier, Erwin Pelzig und weitere Gäste sorgten bei der Eröffnung für ein volles Haus und gute Stimmung. Die Veranstalter setzen auf Bewährtes und Neuentdeckungen und in dieser Kombination könnte sich hier etwas Gutes entwickeln. Denn die hohen Räume verlangen gut gefüllte Veranstaltungen. So kuschelig wie in der Drehleier oder bei Heppel & Ettlich wird es hier bestimmt nicht zugehen, dafür ist aber auch mal Raum für Experimente.

    Redaktion: Gerti Windhuber

    Agentur Olivia Reinecke

    Termine:

    Lustspielhaus:

    02.–09.01.08: „Der Watzmann ruft“
    31.01.–02.02.08: Rolf Miller „Kein Grund zur Veranlassung“
    06.–09.02.08: Rick Kavanian „Kosmopolit“
    12.–16.02.08: Rainald Grebe „Das Robinson-Crusoe-Konzert“
    20.–23.02.08: Alfred Dorfer „fremd“
    04.–08.03.08: Michael Altinger „Der entscheidende Tor“

    Lach- und Schießgesellschaft:

    08.–19.01.08: Andreas Reber „Auf der Flucht“
    29.01.–08.02.08: Horst Evers „Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen“ 12.–21.02.08: Martina Schwarzmann „so schee kons leben sei!“

    Kultur im Schlachthof:

    04.–22.12.07: Christian Springer „Fonsi – neues Programm“

    Giesinger Bahnhof:

    07.01.08: Bahnhofsbrettl

    Circus Krone:

    14.–17.04.08: Michael Mittermeier „Safari“

    Prinzregententheater:

    13.01.08: Willi Astor „Wortstudio“

    Das Schloss:

    06.03.08: Lisa Fitz, „Starke Frauen“
    07.03.08: Simone Solga „Starke Frauen“
    20.03.08: Monika Gruber „Starke Frauen“

    AdNr:1089 

     

    2007-12-15 | Nr. 57 | Weitere Artikel von: Gerti Windhuber





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