Kröhnert als König der Polit-Parodie. Sein neuestes Programm „Königin der Macht“ zeigt seine ganze Spielfreude. Worum geht’s? Unser aller erste Kanzlerin am Platze steht wieder im satirischen Fokus. Diesmal aber nicht bespöttelt, sondern bewundert. Was hat diese Frau, was andere nicht haben? Wie kommt es, dass ein untoter Schauspiel-Derwisch (Klaus Kinski) plötzlich seine ungezügelte Leidenschaft für sie entdeckt und sogar seinen Lieblingsdichter Villon als erotisierenden Verseschmied wiederbelebt? Wolfgang Schäuble jedenfalls hat längst Lunte gerochen und die Sicherheitslawine bereits ins Rollen gebracht – die gesamte Republik nebst ihrer Repräsentanten ist flächendeckend verwanzt, videoüberwacht und festplattenunterwandert.
Die HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG schrieb nach der Premiere im Oktober 2007: „Reiner Kröhnert ist der Marathonmann des politischen Parodie-Kabaretts als Bundeskanzlerin Merkel: elegant in Bewegung und Ausdruck, starke Frisur. Als Wolfgang Schäuble: Regisseur im Krisenstab, sehr souveräner Ton. Als Peter Hintze: untertänigst, spitzmündig, versteht sich blind mit Ronald Pofalla: lässige Arroganz, im Duckmäuserduo mit Hintze kaum zu bezwingen. Als Gerhard Schröder: Anlaufschwierigkeiten, dann sicherer Stammtischspieler mit routiniertem Thekenslang. Als Peter Struck: Nur kurz eingewechselt, aber sehr stark. Vorbildlich in Haltung, Stimme und Charakter. Ein Volltreffer. Als Edmund Stoiber: … ein paar gute ‚Äääähs‘... – als Guido Westerwelle: sehr weiblich ... – als Friedrich Merz: unauffällig, aber effektiv, sehr gut in Tonlage und Dackelblick. Als Helmut Kohl: hat viele Kabarettjahre hinter sich. Immer noch für einen guten Einwurf gut. – Als Daniel Cohn-Bendit, Wolf Biermann, Michel Friedmann, Erich Honecker und als Klaus Kinski: steuerflüchtiger Untoter sofort im Spiel. Starke Szenen direkt nach der Pause, später aus der Partie genommen. Niemand sagt so poetisch ‚Riesenarschloch‘ zu Werner Herzog: ergebener Stiefelknecht Kinskis und Vermittler zwischen seinem Meister und Merkel. Überzeugend. Nach gut zwei Stunden plus Nachspielzeit verdienter Jubel und ein klarer Sieg für das Team Kröhnert!“