Wenn schon ein seltsamer Sommer, dann wenigstens ein heißer Herbst. Neue Programme, wohin Augen und Ohren reichen: Atze Schröder bringt Töne Stallmeyer und den Rest seines Autoren-Teams gerade ins Schwitzen, damit die mehrwöchige Number 1 der Comedy-Ticket-Charts ab Anfang 2008 mit „Mutterschutz“ auf neue Live-Tour gehen kann. Atze ist Harmonizer auf ganzer Linie: Leuchtturm in dunkler Nacht, das Prinzip Hoffnung, Retter ohne Furcht und Tadel, Hafen weiblicher Sehnsüchte und Projektion wildester Männerträume. In die Stiefel, fertig, los.
Man muss schon lange suchen, wenn man wissen will, wo die Missfits hingekommen sind. Leise Vermutung: Frau Überall ist immer noch auf mehrjähriger Expeditionsreise zu den Inseln dieser Welt, während Frau Jahnke das Arbeiten nicht lassen kann. Einmal Bühne, immer Bühne. Sind die Gene. Kannze wohl nix machen. Musse auch nicht. Gibt ja Publikum. Erst warf sie mit der Regie-Arbeit zur „Ladies Night“ dem Ebertbad einen Rettungsanker zu, jetzt geht’s mit Schwester Jutta Jahnke, Andrea Bongers und Francesca de Martin auf Bühnen-Tour mit einem neuen Programm namens „Lappen weg – Frauen ohne Regeln“. Eine Kursleiterin und drei Verkehrssünderinnen vor, hinter oder in den besten Jahren. Frau Ablass-Krause lässt grüßen …
Stand up and work: Die Stegreif-Talentschmiede um Theaterkontakterin Heidrun Abels geht mit gleich drei neuen Programmen in die neue Saison: Ausbilder Schmidt stand im Spätsommer vor der Kamera für seinen ersten Kinofilm, der uns ab Sommer 2008 zum Appell ruft. „Ausbilder Schmidt – Der Film“ orientiert sich an „Hot Shots“ und „Johnny Englisch“ und lässt eine illustre Gastrollen-Riege antreten, u. a. Bernhard Hoëcker (neues Programm erst 2009), Ingo Appelt, Axel Stein, Hans Meiser, Tine Wittler, Elton. Der Ausbilder selbst wartet im Herbst mit seinem neuen Programm „Er kam, sah und brüllte“ auf und lässt sein Publikum ab November 2007 strammstehen.
Seine Nische gefunden und gefüllt hat Heinz Gröning, das Sexsymbol unter den Lyrikern. Sein Gang zur Gitarre ist Geschichte, sein neues Programm „Heinz G. Punkt“ noch frisch auf dem Tisch. Im WDR-Fernsehen gibt Gröning seit Juni den Conférencier in der Sendung Funkhaus, sonntags kurz nach Mitternacht.
Grund zum Schmökern findet man übrigens immer mal auf Eckengas Heimseite: Fritz Eckenga mischt seit eh und je im Dortmunder Harenberg City-Center einmal im Monat die Lokalpolitik auf, wenn er zur kabarettistischen Sonntagspredigt bittet. „Eckengas Mitteilungen für interessierte Dorfbewohner“ heißt das Ganze und bietet stets einen Kessel Buntes der Kleinkunst. So sind am 2.12. zum Beispiel seine „Rocktheater N8chtschicht“-Mitstreiter Ulrich Schlitzer und Peter Krettek mit von der Partie. Das HCC ist auf jeden Fall mal einen entspannten Besuch am Sonntagmorgen wert, vielleicht mit anschließendem Brunch in der Dortmunder City.
Immer einen Stift dabeihaben müssen die Jungs vom Telök. Nimmermüde, mit frischen Programmen zu jeder Tages- und Nachtzeit auftretend, machen sie auch vor’m Herbst 07 nicht Halt: Zu sehen beispielsweise im Dortmunder Cabaret Queue aus nächster Nähe. Hier passiert sie noch, die wirkliche Nähe zum Publikum. Davon muss auch Musiker und Komponist Heinz Rudolf Kunze gehört haben, der hier im September mit einer Lesung Station machte. „Tegtmeiers Erben“ werden wieder im Pott antreten: vom 26. November bis 1. Dezember ist es wieder soweit! Sechs Anwärter wetteifern auf einer Tournee durchs Ruhrgebiet um den mit jeweils 4000,- € dotierten Publikums- und Jurypreis. Die Positionen 1 bis 6 teilen sich diesmal Heini Öxle, Cindy aus Marzahn, Hans Gerzlich, Sebastian Krämer, Carolin Kebekus und Chin Meyer. Zwar kann Ilka Bessin (Cindy aus Marzahn) schon mit ihrem ersten Solo-Programm Gas geben, jedoch ist erfreulich, dass mit Carolin Kebekus eine weitere Frau auf Pokal-Fahrt geschickt wurde. Alle zwei Jahre richtet die Stadt Herne diesen Wettbewerb in Erinnerung an den großen Komödianten und Volksschauspieler Jürgen von Manger aus. Das Finale der 6. Tegtmeier-Ausgabe wird am Samstag, 01. Dezember ab 19 Uhr in den Flottmann-Hallen in Herne über die Bühne gehen. Die beiden Ehrenpreisträger sind schon jetzt bekannt: Den Hauptpreis 'Tegtmeier 2007' erhält ein Künstler, der trotz seiner Körpergröße von nur 1,70m zu den ganz Großen seiner Zunft gehört und in diesem Jahr sein 25-jähriges Bühnenjubiläum als Kabarettist feiert: Horst Schroth.
Der „Jürgen-von-Manger-Preis“ für ein Lebenswerk geht an Gerhard Polt, Urgestein des deutschen Pol(i)t-Kabaretts, der ähnlich wie Jürgen von Manger, jedoch auf seine ureigene Art und Weise dem Kleinbürger 'aufs Maul' schaut. Beide Künstler sind am 01.12.07 zum Finale anwesend und werden die gut 7,5 kg schweren Tegtmeier-Bronzekappen als Preissymbole entgegennehmen. Der von der Stadt Herne gegründete Wettbewerb feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und wird wie in den Jahren zuvor wieder vom Hörfunksender WDR Radio 5 aufgezeichnet.
Redaktion: Stefan Ludwig