Wir stehen am Nollendorfplatz in Berlin in großer Vorfreude auf die Comedy-im-Bus - Tour, eine etwas andere Stadtrundfahrt, die man auch als Berliner machen kann. Ob das wohl stimmt?
Es fängt schon mal gut an: Steward Lutz in pink empfängt gleichermassen freundlich wie lässig die Gäste für die eigens ein roter Teppich ausgerollt wurde. In pink, versteht sich.
Als alle sitzen ergreift ein weiterer Stewart in entsprechender Couleur das Bus- Mikrofon.
Er stellt das Bordpersonal vor - ein Busfahrer, zwei Stewards, eine Auszubildende - und den Comedian. Die Tour heute führt Rick van Nöthen.
Das Publikum begrüßt den Comedian mit tosendem Applaus. Schon vor Abfahrt hat sich eine sehr heitere Stimmung eingestellt. Trockener Humor und kreischende Farben - man fühlt sich willkommen, ein bisschen wie in der Stammkneipe.
Los geht´s! Wir fahren in einen Berliner Stadtteil, der sonst nie von Touristen heimgesucht wird - Moabit. Wer nicht dort wohnt, will da auch nicht hin. Ricks Kommentare dazu sind eindeutig - und vor allem unglaublich lustig! Auch die nicht - Berliner Gäste, die über die Besonderheiten der Berliner Kieze nicht bescheid wissen, amüsieren sich köstlich.
Erster Stopp: Freddy Leck sein Waschsalon
Kurioser Ort, das muss man schon sagen. Ein Waschsalon mit special benefits. Waschsalon - Betreiber Freddy Leck begrüßt alle mit Handschlag, ein bunt verkleideter Schlagersänger tut es ihm gleich. Drinnen gibt es neben den obligatorischen Waschgerätschaften ein Café und eine beachtliche Sammlung von Waschmittelpackungen aller Zeiten. Wir schreiten zu einem Wettkampf: Im Bus wurden Manfred und Helga zu Kandidaten der nun folgenden Wäsche- Zusammenleg- Competition gemacht. Unter Jubeln gewinnt Manfred. Draußen verteilen die Stewards kostenlos Würstchen mit Toastbrot. Wir fühlen uns wohl.
Und weiter geht´s. Van Nöthen erklärt das Stadtbild: Kik- Filialen und 1 Euro Geschäfte in Moabits Prachtstasse bekommen ihr Fett weg und auch die Passanten bleiben nicht unkommentiert. Zwischendrin greift er zur Gitarre und singt. Herrlich!
Wir fahren durch Mitte zum Potsdamer Platz. Ein Gag jagt den nächsten. Dann übernimmt einer der Stewards und sucht mit trockenem Humor Freiwillige. Wir kriegen gar nicht mit, dass der Bus schon eine Weile steht.
Vor dem Casino am Potsdamer Platz gibt es dann die nächste Attraktion:
Die 3 Freiwilligen- 2 Herren und ein Kind - sind Models für original DDR- Kittelschürzen. Es ist ein Model- Wettbewerb. Was sonst? Karl Lagerfeld kommt hinzu. Es ist Rick van Nöthen der sich eilig umkostümiert hat. Mit lautem Megaphon ruft Stewart Moritz die Passanten zur großen Show heran und moderiert die von lauter Musik untermalte Show. Die Models posieren mit coolem Gesichtsausdruck in geblümtem Polyester. Für die Kittelmodels, die Gäste, die Passanten und offensichtlich auch für das Busteam ein Riesen- Spass. Kinder - Model July gewinnt unter tosendem Applaus zwei Eierbecher. Gelb und -pink.
Die Rückfahrt zum Nollendorfplatz geht zu schnell vorbei. Rick hat sich abermals umkostümiert und gibt nun einen spanischen Schlagersänger. Welch ein Spass! Bitte nicht aufhören! Kaum zu glauben, dass zwei Stunden so schnell vergehen können.
Gottseidank bieten Schröders viele Künstler mit unterschiedlichen Routen an, so dass wir noch mehr sehen können. Wir freuen uns schon auf die nächste Tour!
Redaktion: Kassandra Knebel
2013-04-22 | Nr. 79 | Weitere Artikel von: Kassandra Knebel