„Heilbronner Lorbeeren"
Zum fünften Mal wurde während des Heilbronner Gaffenberg-Festivals der Wettbewerb „Heilbronner Lorbeeren" in den Sparten Comedy, Kabarett und Varieté ausgetragen. In der Sparte Comedy konnte sich das Duo Diagonal eindeutig durchsetzen. Mit ihrer gekonnten Mischung aus Slapstick, Mime und Artistik begeisterten sie nicht nur die Jury, sondern auch das mit 900 Personen voll besetzte Zelt. Sie erhielten die goldenen Lorbeeren sowie den Publikumspreis. Der zweite Platz und die silbernen Lorbeeren ging an Waldemar Müller. Er spielte Ausschnitte aus seinem Solostück „office", in dem der Bürohengst Waldemar Müller die Ordnung sucht, aber das Chaos anzieht. Mit einer technisch perfekten Tischkanten–Jonglage, gepaart mit artistischem Komiktheater, überzeugte auch er Publikum und Jury.
Das Trio Männerkulturen überraschte mit einer neuen Form des Kabaretts. Das eingespielte Trio verband auf eindrucksvolle Weise Sprach– und Körpertheater und viel Selbstironie. Der Mann als Hauptdarsteller mit seinen verschiedenen Charakteren und emotionalen Befindlichkeiten brachte das Publikum zum Toben und dafür gab es den ersten Preis. Der zweite Preis wurde gleich zweimal vergeben. Die Kabarettistin Martina Ottmann spielte sich mit frechen Wortspielereien, frivolem Humor und den Waffen einer Frau in die Herzen der Zuschauer. Das war Frauenkabarett vom Feinsten. Duo Duotica überzeugte mit einer musikalisch exzellenten Darbietung. Das Musikkabarett-Duo beschrieb mit pechschwarzem Humor und liebevollem Spott die Sehnsüchte und Phantasien der Nacht. Die selbst geschriebenen Chansons erzeugten bereits in den frühen Abendstunden „Gänsehaut" bei den Zuschauern. Duotica wurde zusätzlich mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Den ersten Preis der Sparte Varieté konnte der Jongleur Daniel Hochsteiner erringen. Mit einer klassischen und technisch perfekten Show überzeugte er die Jury. Der zweite Preis musste wegen Punktgleichheit auf zwei Gewinner verteilt werden: Zauberkünstler Simon Pierro zog das Publikum mit seiner einzigartigen Darbietung „american dream" magisch in seinen Bann. Die Story vom Tellerwäscher zum Millionär wurde auf zauberhafte Weise neu geschrieben. Ebenfalls 2. Sieger wurde das Duo Chronkh mit ihrer außergewöhnlichen Show. In dem Stück „Heiße Liebe" treffen sich zwei alte Bekannte zufällig in der Sauna, woraus sich eine schräge, akrobatisch hochstehende und kreative Performance entwickelt. Den Publikumspreis gewannen Dirk und Daniel mit einer witzigen und originellen Form der Märchenerzählung. - Beide konnten sich dann noch einmal freuen, als sie beim Kleinkunstfestival "Bamberg Zaubert" den zweiten Preis in der Wettbewerbskategorie "Jonglage" hinter dem Dänen Niels Poll belegen konnten. "Eigentlich sind wir ja eher Komiker als Jongleure" meinte Dirk. "Trotzdem haben wir die Jury wohl mit unserem Witz und unserer Leistung überzeugt".
12. internationalen Gaukler- und Kleinkunstfestival Koblenz
Beim 12. internationalen Gaukler- und Kleinkunstfestival Koblenz, welches vom 25. bis 27. Juli 2003 stattfand, kamen wieder zahlreiche hochkarätige Künstler, u.a. Daniel Reinsberg aus Berlin, Rob Spence, Les Bubb, Leo Bassi, Noah Chorny, Thommy Baake, British Events Theatre, Roberto Capitoni u.a. in die Rhein-Mosel-Stadt. Beim Wettstreit um den Gauklerpreis belegte das Comedy-Jonglier-Duo Planet Banana den 1. Platz mit einer Geschichte zwischen Romanze, Eifersucht und Intrige. Die Australierin Judith Lanigan wurde Zweite mit ihrem Stück "The dying Swan". Auf Platz 3 schließlich kam der Amerikaner Bobarino Gravittini, der nicht nur gerne eine Schubkarre auf seiner Stirn balancierte, sondern auch zusätzlich mit Kaffeekanne, Toaster und Bügeleisen jonglierte. Der offensive Humor des Amerikaners – und seine ungespielte Lockerheit brachten das Publikum zum Jubeln. Der Sonderpreis "Arsch mit Ohren" ging an Holger Müller, der in der Rolle als Ausbilder Schmidt durchdringend und gnadenlos streng dem Publikum zwei Tage einheizte. SCHMIDT läßt keine Unkorrektheit durchgehen und schafft es, selbst aus dem müdesten Haufen eine disziplinierte Truppe zu machen.
Ein weiterer Sonderpreis ging an den Straßen-Theater-Top-Act Théâtre de la Toupine für ihr Stück "La Vache - Die Kuh", eine spektakuläre Straßenparade aus Frankreich.
Das spektakuläre Herzstück der Parade ist eine unglaublich bewegliche Riesenkuh mit Rhythmusgefühl. Angetrieben wird sie von einem 2CV-Motor, einem verrückten Steuermann, einer clownesk-akrobatischen Häsin und vom Spiel dreier musizierender Fabelwesen auf Stelzen. Sie alle treiben von weither sichtbar im Rhythmus der Musik ihren Schabernack mit dem Publikum. Highlight der Parade: Der Strip der Riesenkuh!
Für "Wegenstreits Gäste" erhielt auch das Theater Irrwisch aus Österreich einen Sonderpreis. Überall versetzen die drei Typen auf ihren Stelzen und im Frack das Publikum in Begeisterung: Sie reden nichts, aber sie kommunizieren viel. Für sie ist alles neu und jede Reaktion erstaunlich. Sie sind Akrobaten auf ihren Stelzen und Poeten in ihrem Herzen. Sie machen vor nichts und niemandem halt, klettern in fremde Wohnungen im ersten Stock, tauschen Fahrräder gegen Möbel, entführen Busse und Straßenbahnen. Aber sie geben alles wieder zurück - meist jemand anderem, um Freude zu bereiten, denn das scheint, in all dem Chaos, das sie verbreiten (dem nettesten, seit es die Angst davor gibt), ihr einziges Ziel zu sein.
"Gießener Schwätzer"
Beim 3. Straßenkunstwettbewerb "Gießener Schwätzer" ging der 1. Preis
(500,- €) an Die spanischen Brüder, zwei singende, jonglierende und zaubernde Stelzenläufer aus Hochstätten. Den zweiten Platz (400,- €) belegte das Berliner Duo Zirkus Amalgam mit einem Mix aus Jonglage, Pantomime und Puppenspiel. Platz drei (300,- €) ging an die beiden Bremer Artisten Chronk. Außerdem gab es einen Publikumspreis (500,-€), der an das Jonglier-Trio MoRaMi aus Siegen verliehen wurde. Der Gießener Schwätzer findet alljährlich im April statt.
15. Morenhovener Lupe
Die Morenhovener Jubiläumslupe aus dem Swisttal bei Bonn bleibt im Jahre 2003 in Nordrhein-Westfalen. Der traditionsreiche rheinische Kleinkunstpreis geht an Dr. Ludger Stratmann aus dem Ruhrpott. Am Samstag, den 1. November 2003 wird im Barocksaal von Burg Morenhoven im Rahmen der 15. Morenhovener Kabarett-Tage die feierliche Preisverleihung stattfinden. Mit einem der ältesten und renommiertesten Kleinkunstpreise Deutschlands wird ein Künstler geehrt, der es geschafft hat, die Menschen einer Region und ihre Eigenarten aufs Korn zu nehmen, um ihnen in brillanter Weise den Spiegel vorzuhalten. Daß das auf höchst vergnügliche Weise geschieht und ihm von niemandem übel genommen wird, belegt die übergroße Zahl seiner Anhänger.
"Die Goldene Rübe"
Der Niedersächsische Kleinkunstpreis "Die Goldene Rübe" wurde am 24. Mai 2003 in Hannover zum dritten Mal verliehen. Der Gewinner, Thorsten Hitschfel aus Holzminden, erzeugte an diesem Abend nicht nur bei den 150 Zuschauern im ausverkauften Saal eine Lachsalve nach der anderen, sondern überzeugte mit seinem witzigen, kabarettistischen Comedy-Beitrag auch die Preisrichter. Den zweiten Platz belegte der in Celle geborene Liedermacher Klaus-André Eickhoff, der für seine humorvolle und tiefsinnige Darbietung ausgezeichnet wurde. Der dritte Preis ging an Angie Rechlin und Ute Sengebusch mit ihrem originellen und handwerklich gekonnt vorgetragenen Comedy-Act "Schluss mit lustig". Moderiert wurde die Veranstaltung von der Theatergruppe Die Bösen Schwestern. - Die Niedersachsen räumten auch im Süden ab: So ging der "Pfungstadter Knopf" an das Kabarett-Duo Schneewittchen alias Marianne Iser und Thomas Duda aus Hannover. Der Preis ist mit 750 Euro dotiert.
4. Kleinkunstfestival im Ostseebad Heringsdorf
Auf dem 4. Kleinkunstfestival im Ostseebad Heringsdorf vom 6.bis 8. Juni 2003 verwandelten 19 Akteure aus 8 Ländern die Heringsdorfer Promenade mit ihren Darbietungen aus Zauberei, Jonglerie, Pantomime, Comedy, Straßentheater für Jung und Alt, Feuer- und Trapezkunst in eine riesige Bühne.
In diesem Jahr gastierten die Künstler mit ihren Programmen auch in anderen Seebädern der Insel Usedom und Dank der Unterstützung der Werbegemeinschaft der Heringsdorfer Seebrücke konnte der Förderverein Kleinkunst Insel Usedom gemeinsam mit der Gemeinde Heringsdorf, dem Kurzweckverband und vielen privaten Förderern diesen spartenoffenen Wettbewerb organisieren. Mark Segal aus Schottland belegte den ersten Platz vor Bartel Meyer aus Berlin und Doctor Marrax aus Stuttgart.
2. Schweiger-Kleinkunst-Preis
Mehr als 80 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet gingen bei den Juroren des zweiten Schweiger-Kleinkunst-Preises ein. Viel Arbeit also für Markus Bachmeier vom "alten kino", Conny Hoffmann vom "Weinbeisser", Kabarettist Werner Meier und Rudi Zapf, dem Hausherrn der Ottersberger Stadlkulturtage, die die vier Finalisten ausgewählt hatten. Am 27. Juni 2003 kurz nach Mitternacht hatte das Publikum im ausverkauften Selmerhof in Ottersberg gewählt und zum Sieger des zweiten Schweiger-Kleinkunst-Preises den Würzburger Kabarettisten Mathias Tretter gekürt. Mathias Tretter überzeugte das Publikum mit scharfzüngigem politischem Kabarett. Er zeigte Ausschnitte aus seinem Solo-Programm "Die Brille zur Macht".
Preise in der Schweiz: Ustermer Ochse und Prix Walo
Der Ustermer Ochse 2003, verliehen von Edi & Butsch, geht an die Herkuleskeule Dresden, weil sie "...selbst Vergangenheitsbewältigung hochaktuell, spannend und mit entlarvendem Bezug auf die Gegenwart" präsentiere. "Bühnenkunst auf höchstem Niveau."- Ein weiterer schweizer Kleinkunstpreis, der Prix Walo ging an Marco Rima als bester Schweizer Unterhaltungskünstler der Sparte "Kabarett/Komedie".
„Hessischer Kleinkunstpreis der Überflieger 2003"
Vom Geheimtip zur etablierten Kleinkunstbühne gemausert hat sich in den vier Jahren ihres Bestehens die Brasserie Überflieger in Bad Nauheim. Am 1. und 2. August fand - organisiert von Silke Roßbach und Volker Lüdke vom Überflieger in Kooperation mit Maria Ochs von der Alten Mühle/Bad Vilbel - zum 3. Mal das Bad Nauheimer Kleinkunstfestival in der dortigen Trinkkuranlage statt. Höhepunkte dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung im besonderen Ambiente dieses Jugendstilbaus war die Verleihung der „Hessischen Kleinkunstpreise der Überflieger 2003" an Simone Solga (Publikumspreis), Christian Hölbling alias Helfried (Jurypreis) sowie Henning Venske (Ehrenpreis). Moderiert wurde die an beiden Abenden ausverkaufte Veranstaltung durch Vorjahressieger Johann Köhnich. Der Hessische Rundfunk strahlt seine Aufzeichnung am 29. September in seinem 3. Fernsehprogramm ab 21.45 Uhr aus.
"Der goldene Spaten"
Der Bayerische Kabarettpreis "Der goldene Spaten" geht an Urban Priol (Hauptpreis, 5200 Euro). Der Ehrenpreis geht posthum an den im März 2002 gestorbenen Matthias Beltz. Weitere Preise gingen an Hans Liberg und Vince Ebert.
Österreich : 4. Kärntner Kleinkunstdrache
Weiter südlich in Österreich ging der 4. Kärntner Kleinkunstdrache an Walter/Seidl (Jurypreis - 1400 Euro) und Fee Hübner (Publikumspreis - 750 Euro).
2003-09-15 | Nr. 40 |