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    Premiere: Courth & Kaps: HELDEN DER EINHEIT

    (Lachen ohne Grenzen)

    In diesem Jahr jährt sich bekanntlich der Mauerfall zum 20. Mal. Blühende Landschaften, keine Mauer mehr in den Köpfen – Deutschland einig Vaterland. Doch die Freude „hält sich in Grenzen“. Und daher haben Tillmann Courth, Kabarettist und ehemals trendbewusster Yuppie aus dem rheinischen Düren, sowie seine Partnerin Beatrice Kaps, Schauspielerin und vormals feurige Jungpionierin aus dem sachsen-anhaltischen Dessau, es sich zur Aufgabe gemacht, die deutsch-deutsche Verständigung durch heroische Übererfüllung ihres Pointen-Plans voranzutreiben. Frech gesagt: Vom Kabarett lernen heißt lachen lernen! Wir trafen die beiden zum Interview in Köln.

    TROTTOIR: Tillmann, du bist als politischer Kabarettist bekannt. Was reizt dich an dem Thema „20 Jahre Wiedervereinigung“?
    Tillmann: Als „Hardcore“-Wessi mit Wurzeln im Raum Aachen, also im westlichsten Zipfel der Republik, hatte ich nie Kontakt nach Ostdeutschland. Deshalb war die Beschäftigung mit Ostbefindlichkeiten absolutes Neuland für mich. Eine ganz eigene Welt tat sich mir auf: erfinderisch, komisch, spannend, tragisch und höchst menschlich. Großes Drama, tolle Geschichte. Ost und West hätten sich viel zu sagen, wenn sie denn mal ins Gespräch kämen. Genau das ist Sinn und Zweck der „Helden der Einheit“.

    TR.: Beatrice, als Ostdeutsche im Rheinland erlebst du täglich die Mentalität und Sichtweise der alten Bundesrepublik. Was war für dich der Grund, ein Programm zum Deutschland-Jubiläum zu produzieren?
    Beatrice: Die Mentalität im Rheinland kommt meiner eigenen sehr nahe, und ich habe mich sofort heimisch gefühlt. Und wie ich erst viel später herausfand, gibt es dafür eine Erklärung: Meine Großmutter stammt aus Wuppertal-Elberfeld und ging später als Opernsängerin nach Altenburg in den Osten. Allerdings war das gegen 1900, und an Ost und West noch gar nicht zu denken. Ich hab’s dann umgekehrt gemacht. So geht es bestimmt vielen. Wer heute in Leipzig wohnt, hat vielleicht Wurzeln in München. Daher finde ich es schade, dass man immer noch von Ost und West spricht, aber glücklicherweise wird das schon weniger. Das war für mich auch der Reiz dieses besonderen Kabaretts. Wir spielen mit den Vorurteilen und Sichtweisen, um sie dann ad absurdum zu führen. Der Humor eint uns.

    TR.: Gibt es eigentlich etwas zu feiern in Ost und West?
    Beatrice:
    Ein klares Ja – die Freiheit. Ich war zwar erst 13, als die Mauer fiel, aber die ersten Zweifel am schönen sozialistischen Schein kamen auch bei mir schon auf. Mein Leben hätte nie diesen freien, kreativen Weg nehmen können, wenn alles beim Alten geblieben wäre. Das ist eine große Chance für uns alle.

    Tillmann: Gesamtdeutschland ist eine Erfolgsgeschichte, eingebunden in die europäische Einheit. Dass ein kompletter Kontinent dem Frieden frönt, ist nicht nur eine historische Sensation, sondern auch eine doppelte Alliteration.

    TR.: Wie ist euer Stück entstanden?

    Auf beste Weise partnerschaftlich. Die „Helden der Einheit“, eine Idee unserer Agentur, haben sich gemeinsam am Schreibtisch zusammengefunden. Einer Skizze von Tillmann folgte eine Skizze von Beatrice, dann kamen die Dialoge im Zusammenspiel hinzu. Dramaturgischen Schliff und spielerische Glanzlichter entwickelten wir dann auf der Probebühne mit unserem Regisseur Axel Krieger.

    TR.: Wo kann man euch demnächst sehen und weitere Infos erhalten?

    Tillmann:
    Es wird eine Ost-West-Premiere: Am 10.9. sind wir im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig und am 19. und 20.9. im Bürgerhaus Stollwerck Köln zu sehen.

    Weitere Termine stehen auf unserer Homepage unter www.helden-der-einheit.de.

     
    2009-09-15 | Nr. 64 |





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