Hallo,
nach dem langen, kalten Winter geht es wieder mit den Temperaturen kräftig bergauf und allenthalben blüht und sprießt die Natur. Auch die Kultur erlebt einen Frühling wie wir ihn lange ersehnt haben: steigende Kulturausgaben in einigen Bundesländern sind wieder angesagt. Wie z.B. das Statistische Landesamt Baden-Württemberg feststellte, betrugen 2003 die Nettoausgaben des Landes Baden-Württemberg für Kultur 367 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 3,4 Prozent. Unter anderem wurden 2003 für Theater 110,7 Mill. Euro, für Musikschulen 18,0 Mill. Euro und für die Kulturförderung 41,5 Mill. Euro ausgegeben. Dies entspricht 34 Euro pro Einwohner oder etwa 1,2 % des gesamten Haushalts. Und soviel sollte uns auch in mageren Zeiten die Kultur wert sein. Besonders beliebt sind kulturelle Freiluft-Veranstaltungen, insbesondere Theater- und Klassik-Open-Airs, die oft schon früh im Jahr ausverkauft sind und sich stetig steigenden Besucherzahlen erfreuen. Ein Beweis dafür, das die Leute durchaus gewillt sind für ein besonderes Event ihr Geld zu investieren. Natürlich wird es immer Problemfelder geben, denn Kultur ist nun einmal in erster Linie ein Ausgabeposten im Haushalt. Doch zeigt die Entwicklung nun eindeutig aufwärts, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus kommend.
Eine Bereicherung sind auch die kulturellen Angebote aus den neuen europäischen Beitrittsländern. Das Interesse und die Neugier des Publikums sind groß an Theater, Musik und Events aus dem "neuen Osten der EU". Wenn man das Ganze noch mit einem kulinarischen Streifzug zwischen Estland, der Slowakei, Ungarn bis nach Zypern verbindet, dürfte einem gelungenen Kultur-Event nichts mehr im Wege stehen.
Herzlichst,
Ihr Ronald Maltha
(Redaktionsleiter)
2004-06-15 | Nr. 43 |