... hieß es im GOP Varieté Essen. Ludger K., bekannt für seine kabarettistisch-bissige Note, führte charmant durch das Programm. Die Brüder Oktay und Telman Novrusov sahen aus wie zwei bulgarische Kellner, die zu heiß gewaschen wurden, was ihren Größenunterschied erklärte, den die beiden artistisch aberwitzig umsetzten. Rhythmik, Balance und kraftvolle Akrobatik vereint ihr ungewöhnliches Repertoire. Paul Nathan lud das Publikum mit seiner Magie und Comedy ein, mitzuspielen und neue Wege des Entertainments zu gehen. Christiane König faszinierte mit einer poetischen, dynamischen Performance am Vertikalseil. In stromlinienförmigen Bewegungen und mit unglaublicher Leichtigkeit glitt die Absolventin der Berliner Artistenschule „Etage“ durch die Luft. Die absolute Körperbeherrschung von Darkan verspottete die Schwerkraft. Der charismatische Künstler beherrschte die schwierige Kunst an den Strapaten, geladen mit Kraft und Ästhetik.
Pat Bradford & Kate präsentierten eine faszinierende Kombination aus Stepptanz und kraftvoller Handstandakrobatik. Mit Leichtigkeit und Präzision steppten die beiden treppauf und treppab – sie mit den Füßen und er auf einer Hand. Legere Lässigkeit brachte Tom Breck mit seiner Kraftjonglage auf die Bühne. Mächtige Stahlkugeln ließ er wie Tennisbälle originell durch die Luft gleiten, in spielerische Leichtigkeit verpackt.
„Erhard trifft Elvis“ hieß es im Varieté et cetera in Bochum. Multitalent Kay Scheffel moderierte à la Heinz Erhard, als Ventriloquist und Elvis-Imitator, und legte den Künstlern den roten Teppich aus. Flott und dynamisch ließ Gina Althoff als Antipodistin Kisten, Rollen und Teppiche kreisen und wirbelte sie mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Luft. Das Duo Krims (Vater und Sohn) bot exquisite Hand-auf-Hand-Akrobatik, in die etliche ausgefeilte Kunsttricks eingebaut waren. Rasant ließ Alla Klyshta in ihrer Hula-Hoop-Darbietung die Ringe um die Hüften kreisen und schuf dabei immer wieder neue Figuren. Hoch unter dem Varietézelt schwebte Valentina am Vertikalseil und verblüffte mit diversen Abrollern, Fallern und Hängen. Silvia Cabello brachte mit spanischem Tanz einen Hauch südlichen Flairs auf die Bretter, welche die Welt bedeuten. Ausgefallene Jonglage mit Händen und Füßen auf höchstem Niveau präsentierte Timur Kaibjanow. Auf einem hohen Barhocker sitzend ließ er spielerisch tanzend die Bälle von den Händen auf die Füße fallen, um sie von dort gleich wieder in einer ausgefeilten Choreografie hochzuwerfen. Maxim Kriger hatte sich ganz und gar der Rola-Rola-Artistik verschrieben. Bretter und Rollen wurden zu einer atemberaubenden Höhe gestapelt, um auf ihnen wagemutig im Handstand zu balancieren.
Einen „Ballon“ der besonderen Art ließ das Apollo Varieté mit seinem neuen Programm steigen. Gentleman Jongleur Sergiy Krtikov verlor nie die Balance und verblüffte das Publikum mit Schnelligkeit, Stil und Leichtigkeit. Verblüffungen im rasanten Format zelebrierten Sos & Victoria mit ihrer Quickchange-Darbietung. Nur ein Augenzwinkern genügte, um blitzschnell die Kleider zu wechseln. Valérie Inertie gehört zu den wenigen Frauen, die weltweit eine einzigartige Kunst beherrschen, den Tanz in einem „Cyr“ – einer Art überdimensionalem Hula-Hoop-Reifen. Mit einer weiteren kraftvollen und ausdrucksstarken Luftnummer an den Strapaten begeisterte sie gleichermaßen. Das russische Paar Alexey und Oxana vereinte als Duo Yamtsun akrobatische Vielfältigkeit mit Originalität in einer ungewöhnlichen Partnerequilibristik – ein Dialog ohne Worte, der eine dynamische Liebesgeschichte erzählte. Anya Stankus zählt zu den Stars in der jungen Varietészene der Ukraine. Als ehemalige Meisterin der Sportgymnastik und des Kunstturnens verband sie Hula-Hoop-Akrobatik mit waghalsiger Kontorsion und Handstand-Artistik. Viktoria Koptelkina und Oleg Sapunov starteten als Duo Privet einen Angriff auf die Lachmuskeln. Als scheinbar ungleiches Paar eroberten sie die Bühne mit vielen kuriosen Einfällen und feurigen Überraschungen. Das Ballett A6 aus Kiew wurde 1994 gegründet und brachte eine Mixtur klassischer und moderner Tanzelemente außergewöhnlich choreografiert auf die Bühne des Varietés. Oleg Izossimov gehört zu den Ausnahmekünstlern innerhalb der Handstandequilibristik, die er mit klassischen Elementen des Bolschoi-Balletts kombinierte. 1996 gewann der Russe den begehrten Silbernen Clown beim Circus-Festival in Monte Carlo.
Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero
AdNr:1090