Sponsorship in der Kleinkunst- und freien Kulturszene
Eine gemeinsame Veranstaltung der „Europäischen Sponsoring Börse“ (ESB) St. Gallen, des Kulturbüros Rheinland-Pfalz und der Zeitschrift TROTTOIR.
In der Kleinkunst- und freien Kulturszene wird häufig darüber geklagt, daß Events und die traditionellen Einrichtungen der Hochkultur die großen, zahlungskräftigen Unternehmen bereits in Beschlag genommen und den Sponsorenkuchen unter sich aufgeteilt haben, während sie nur die Krümel davon abbekommen. Also bettelt man weiter um Anzeigenkunden und gibt sich bei den Sparkassenleitern die Klinke in die Hand. Oder man versucht mit risikoreichen Events es den „Großen“ gleich zu tun; geht es schief, verliert man dauerhaft wichtige Sponsoren.
Auf der Strecke bleibt die kontinuierliche Arbeit, das laufende Kulturangebot, die Arbeit im Kleinen und oft Verborgenen, obwohl sie den „Humus“ für die „große Kultur“ bildet. Zunehmende Engpässe in den kommunalen Haushalten und daher der Rückgang öffentlicher Förderung kommen erschwerend hinzu.
Sponsoring für diese eher unauffällige Arbeit wurde bisher kaum in Betracht gezogen; die Unterstützung durch private Unternehmen beschränkte sich überwiegend auf Anzeigen, Spenden oder materielle Hilfen.
Dabei bieten auch kleine und mittelständige Unternehmen der Region in ihrer Gesamtheit ein beachtliches Sponsoringpotential, das professionell erschlossen werden will. Beiden Seiten - Kulturschaffenden wie regionalen Unternehmen - sind die Möglichkeiten regionalen Kultursponsorings noch wenig bewußt oder sie werden nicht professionell genutzt.
Dieses Seminar möchte die Chancen und Perspektiven regionalen Kultursponsorings für die Kleinkunst- und freie Kulturszene - auch aus Sicht der Unternehmen, Medien und Sponsoringagenturen - aufzeigen. Dabei wird der theoretische Rahmen durch modellhafte Beispiele aus der Praxis veranschaulicht.
In Arbeitsgruppen werden dann diese Erkenntnisse für die Anwendung im eigenen Alltag umgesetzt; unter thematischen Schwerpunkten können anhand eigener Projekte Konzepte für ein regionales Kultursponsoring erarbeitet werden.
Umfangreiche Arbeitsmaterialien mit Checklisten für die Alltagspraxis ergänzen das Angebot.
Inhalte:
Sponsoringpraxis in der Kleinkunst- und freien Kulturszene
Besonderheiten regionalen Kultursponsorings
Regionales Sponsoring aus Unternehmersicht
Die Rolle der Medien im regionalen Sponsoring
Regionales Sponsoring am Beispiel Kultur-/Jugendkulturbüro Altenkirchen
Sponsorenpflege
Steuerliche Behandlung regionalen Kultursponsorings
Arbeitsgruppen:
Sponsorensuche und -auswahl
Sponsorenansprache
Begründungsmuster und Affinitäten (regionaler Bezug, Produktaffinität, Kulturaffinität, Zielgruppenaffinität, Imageaffinität, Know-How-Bezug)
Leistung und Gegenleistung im regionalen Kultursponsoring
Referenten:
Hans Willy Brockes
Geschäftsführer „Europäische Sponsoring-Börse“ (ESB) St. Gallen
Stefan Bock, Kulturbüro Rheinland-Pfalz
(N.N.), Vertreter „Kulturfonds der Mainzer Wirtschaft“
(N.N.), Medienvertreter (Tageszeitung/SWF)
Datum: Montag, 22.02.1999; 10 bis 17 Uhr
Ort: Mainz
Nähere Informationen im nächsten Heft; ausführliches Programm ab Oktober beim: Kulturbüro Rheinland-Pfalz, Mayer Alberti Str. 11, 56070 Koblenz, Tel. 0261/804640, Fax: 0261/802460; e-mail: kulturbuero.rlp@t-online.de
1998-09-15 | Nr. 20 |