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    Von Frankfurt in den Westerwald

    Ausgerechnet in Frankfurt wurde von der Romafabrik in Zusammenarbeit mit der neu gegründeten ,,Scream-Factory" der Chansonpreis ,,Zarah ' 98" vergeben. Auf einer Baustelle mit viel Improvisation präsentiert schrammte man oragnsiatorisch knapp am Bauchplatscher vorbei.  Ohne in einer Hautkategorie plaziert zu sein bekam die Düsseldorferin Tina Teubner den Hauptpreis in Höhe von 3000Mark, der von einer Jury vergeben wurde. Für Bühnenpräsenz und den Publikumspreis räumte Evi Niessner ab, die in der Berliner Kalkscheune als Neuberlinerin inzwischen mit ihrem bunten Abend ,,Evi's Separeé" für Furore sorgt. Wiebke Wiedeck teilte sich mit dem erfrischend  originellen Alfred Mehnert die Auszeichnung für die Rubrik ,,Text". Als ,,Sitmme" wurde die deutsch-dänische Blues-Lady Sophia ausgelobt. Daß es jetzt einen Preis für deutsches Chanson gibt ist bei den momentanen Entwicklungen auf diesem Gebiet wichtig. Um ernst genommen zu werden muß das Ganze allerdings professioneller abgewickelt werden.

    Mitten im Westerwald fand in zwei Zelten das Festival ,,Kultur pur" statt. Auf dem Bergmassiv Giller treten in 70 Veranstaltungen mit mehr als 300 internationale Künstlern auf. Federführend ist die Gemeinde Siegen-Wittgenstein. Jan Garbarek, Dieter Hildebrandt, Gilbert Bécault, Straßen-Acts und Tanztheater finden rund um die Uhr statt. Bei unserem Abstecher zum Operettenabend ,,Zauber der Nacht" mit Herbert Feuerstein, Ars Vitalis, der Kölner Saxophonmafia und anderen Musikern war es lausig kalt und die streckenweise verquasten Darbietungen ließen die Stimmungsgrade unter null sinken. Einziger Lichtblick: Meret Becker mit Ars Vitalis als versöhnendes Mitternachtsmirakel. Dafür hatte sich die Anreise dann doch gelohnt! Die Festivitäten zum Jubiläum der Revolution von 1848 kammen allenthalben nicht so in die Gänge. Ausnahme blieb das Sonderprogramm ,,Bunter Abend für Revolutionäre"(gesehen in der Mannheimer Feuerwache). Wie Matthias Deutschmann im Feier-Frack, Georg Schramm in täuschend echten Verkleidungen und Helmut Lörscher am Klavier das Treiben von Hecker und Co hopp nahmen, war ein gewaltiger Spaß, bei dem einem oft genug das Lachen verging.

    Zu einer Künslerpräsentation in die Bessunger Knabenschule in Darmstadt hatte die Agentur ,,KW8" geladen. Vertreten werden vor allem junge Künstler, die viel Frische mitbringen und auszuarbeitende Potentiale. Heike Schneider als schyzerische Germaine und komische Schreckschraube machte die Conference. Fluxs zeigte seine artistische Kaffeefahrt und bewies zusammen mit Perplex und seinen rotierenden Glaskugeln Fingerspitzengefühl. An Musik-Comedy versuchen sich ,,Die Brürokraten". Charmant am Einrad Nik, skurril Rainer Bauer mit seinen Tricks und in der Rolle des chaotischen Publikumsliebling Horst Fryguth und seine Entfesslungsnummer. Der ,,Cup der guten Hoffung" in der Kochsmühle von Obernburg war selten so gut besetzt wie dieses Jahr. Als Sieger durch' s Ziel ging das Duo ,,Die Scheinheiligen", die schon die ,,St.Ingberter Pfanne" im Trophäenschrank haben. Volker Diefers und Christian Ehring haben sich sei 1991 zum neuen Traumduo der Nachwuchsszen hochgearbeitet. Politisches Kabarett und dennoch gnadenlos witzig. Beeindruckend auch Jens Jochimsen mit seinem Solo zur ,,Entkernung des Pudels". Die Generation-XY-unklar analysiert sich hier hochkomisch zu Tode. Kantig und präzise Hans-Günter Butzko. Der Würzburger Schauspieler geht als ,,Butzkolonne" satirisch shcarf schneidend zu Werk. Verkrampft Michael Eberle und total daneben die Sketschparade der Bamberger ,,Urvögel". Dennoch machte der ,,Cup der guten Hoffnung" seinem Namen alle Ehre.

    Redaktion: Kathrin Schwedler

    Neue Programme

    Michael Quast zeigte im Heidelberger Stadttheater die lustige Oper ,,Blaubart" von Jaques Offenbach als Solo. Nur am Klavier begleitet entspinnt der bekanntlich begnadete Zungenkünstler Quast die französische Posse mit Tiefgang. ,,Ein Ereignis für  sich", schrieb einer der begeisterten Pressekollegen. Runderneuert wird jedes Jahr die Frauen-Revue ,,Zur blauen Geiß". In Neuen theater Höchst sorgten die Damen Brendler, Webs, NeimannRoeulofs und Wackerhagen für heimatliche Stimmung im Drindl und mit Bembel. Escht Frankfodderisch! Zur ,,Konduettina" haben sich Connie Keller, Bettina Hackenspiel und Martina Schmerr zusammengeschlssen. Die hessischen Damen kitzeln mit kollernden Stimmbändern aus der Opern den ierischen Ernst heraus was das Zeug hält. Premieren: Im September heißt es ,,MS Kaiser". Niels Kaiser zeigt seine ,,Havarie am Klavier". Der Tastateur leidet offensichtlich an einer Titanik-Psychose und muß eine Odysee an Bord eines Traumschiffs sder sonderbaren Art verbringen. Seine Sondersendung zum Thema ,,Titanik" in HR" wurde weiderholt und läßt hoffen, daß der kühne Blonde mit seinem neuen Programm nicht Schiffbruch erleidet. Zum Urgestein Wiesbadener Comedy gehört das ,,Herr Berger Trio" ,,Alles wird gut" am 20./21.Oktober im Pariser Hoftheater. Herr Berger und seine zwei Mitstreiter werden wieder ein neues Kapitel peinlicher Pop-Geschichte aufschlagen. Fun-Songs, Blödepalaver und die schärfsten Hard-Core-Schrill-Kostüme sind das Markenzeichen dieser Formation.


    1998-09-15 | Nr. 20 | Weitere Artikel von: Kathrin Schwedler





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