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    Stuttgarter Off-Sommer

    Der Stuttgarter Off-Theater-Sommer präsentierte sich bei tropischen Temperaturen durchaus vergnüglich. Das Theaterhaus spielte für die zum Ferienanfang daheim Gebliebenen ,,Dirty Dishes". Das burleske Comedy-Stück von Nick Whitby spielt in der Küche einer Pizzeria. Die eingedeutschte Fassung hat Regisseur Werner Schretzmeier mit dem Hausensemble des Thaeterhauses und Gästen rasant und mit austarriertem Gefühl für Späße und melodramatische Schrecksekunden in Szene gesetzt. In einer Pizarria wird in der Küche die multikulturelle Gesellschaft auf erschreckende wie komische Weise Realität. Schwaben, Türken, Russen, Cubanerinnen und Pakistani dürfen an Silvester doppelte Schicht arbeiten. Der grantige Wirt leidet am Jeckell-Hyde-Syndrom und miemt seinen netten Doppelgänger. Ein tot umgefallerner illegaler Mitarbeiter wird im Kochtopf beerdigt. Dazwischen Jonglagen, Raps und absurde Showeinlagen. Einfach fabelhaft! Im kleinen Saal des Theaterhaus gab es eine Kleinkunst-Uraufführung: ,,Kuhnle Clan" ist der Titel eines wahrlich bunten Abends mit Otto Kuhnle. Der Mitbegründer von Trio Blamage  hat sich für eine fingierte Privatparty zwei Assistentinnen geholt. Als schwäbelndes Brillenmoster tritt komödiantisch saftig hinlangend Franziska Traub auf. Püppchen und Katschuk-Lady auf Platteausohle ist die Ostberlinerin Chantall. Volkstheater mit Quetschkommode und zersägter Jungfrau wie in alten Zeiten! Die Ludwigsburger Scala wurde kurz vor Saisonschluß noch seinen Direktor los. Trotzdem ging die sommerliche Freilichtproduktion im Cluss-Garten über die Bühne. Gespielt wird in einem urigen Brauereigelände. ,,Sunny-Boys" als Stepp-Tanz-Komödie? Zu viert haben Mitglieder des Scala-Teams den Klassiker um zwei alternde Komödianten umgeschrieben. Bühne ist nur ein Baum, eine Tür und einige Fernseherattrappen. Auf zwei Protagonisten verkürzt und zum Slapstick erhoben hatte das Ganze etwas von Beckett. Thomas Marek spielte den spuckenden Al. Peter Kratz hatte den Part des Zynikers Clark. Gezankt wurde in Wort und mit den Füßen. Bei der Premiere lief alles noch nicht so ganz flüssig. Daß das Stück überhaupt in dieser Weise funktionierte war das eigentliche Wunder.

    Redaktion: Kathrin Schwedler

     

    1998-09-15 | Nr. 20 | Weitere Artikel von: Kathrin Schwedler





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