Liebe geht nicht nur durch den Magen. Auch die Ohren sind für Liebesbekundungen äußerst empfänglich, zumal wenn diese so romantisch und zärtlich erklingen wie in den japanischen Liedern, die Shinako Kikuchi in ihren Konzerten darbietet. Die in Deutschland ausgebildete und seither hier lebende Sopranistin macht das Publikum mit einer bei uns noch kaum bekannten Spezialität aus ihrer Heimat bekannt: dem Kakyoku. So nennt man in Japan Lieder, die in der Tradition der klassischen europäischen Musik für Singstimme und Klavier oder andere Besetzungen komponiert werden. Dabei verschmelzen die Einflüsse der so völlig unterschiedlichen Musiktraditionen Japans und des Westens. Dementsprechend reicht das Programm Shinako Kikuchis von Volks- und Kunstliedern bis zu neueren, von Jazz und populärer Musik inspirierten Gesangsstücken. Für Musikgourmets ist es eine wahre Wonne zu verfolgen, wie die Melodien, Harmonien und Rhythmen anmutig zwischen den Kulturen wandeln. Auch auf CD ist das Repertoire zu genießen: Mit „Muko Muko – Japanese Songs from the 20th Century“ bietet Shinako Kikuchi ein sehr stimmungsvolles Hörerlebnis. In dem dreisprachigen Booklet sind zudem alle Liedtexte ins Deutsche und Englische übersetzt.
Infos: www.shinako-kikuchi.com
2007-06-15 | Nr. 55 |