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    „Kleinkunst ist mein Leben“

    Künstler, Manager, Veranstalter – Carsten Hormes prägt seit 30 Jahren die Kulturszene

    Schön, wenn man nach 30 Jahren harter Kulturarbeit in einem Schloss residieren kann, denke ich, als wir uns zur Reportage im neuen Büro von Carsten Hormes im westfälischen Bad Lippspringe verabredetet hatten. Dort „residiert“ Hormes mit fünf Mitarbeitern im Prinzenpalais inmitten des herrlichen Arminiusparks. Hormes begrüßt mich allerdings sehr locker und meint als Erstes entschuldigend: „Na ja, jetzt bist du eigentlich durch den Personaleingang gekommen. Der Haupteingang ist dort“, und zeigt auf eine große Tür mit Marmorsäulen. Die Stadt und die Region sind sehr froh, dass das Prinzenpalais für kulturelle Arbeit genutzt wird, denn mit Carsten Hormes und seinem Team hat man nicht nur fleißige Kulturmacher vor Ort verankert, sondern auch die Gewähr für ein beständig hochkarätiges Kulturangebot mit den Schwerpunkten Kleinkunst und Kabarett. So findet hier zum Beispiel regelmäßig das WDR 5 – Kabarettfest im benachbarten Kongresshaus statt.

    Carsten Hormes wurde am 19. Januar 1959 in der ostwestfälischen Provinz geboren. Hormes ist Profimusiker, Musikverleger, Konzertveranstalter, Agent und Künstlerbetreuer, Tourbegleiter und nun auch künstlerischer Leiter der eigenen Firma KulturBüro-OWL. Als Berufsbezeichnung trifft am ehesten der Begriff Kulturschaffender zu.

    Die erste Band, die ersten Auftritte; seit 1974 hat alles irgendwie mit „den Brettern, die die Welt bedeuten“ zu tun. Der Bass wurde sein Instrument. Mit Rock-Konzerten von nationalen Top-Bands im kleinen Altenbeken begann 1982 parallel auch schon seine Veranstalterkarriere. Auch die eigene musikalische Entwicklung schritt voran. 1984 wurde die Band CHAPLIN (später alea) gegründet. Die Band gewann alle möglichen Preise als beste Amateurband des Landes, tourte 5 Jahre durch die Clubs. Ab 1989 arbeitete Hormes als Profimusiker und selbstständig in verschiedenen Bereichen des Kulturbetriebs, z. B. als Pressesprecher von André Hellers Chinesischem Nationalzirkus.

    Durch die Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten Fabian Lau von 1993 bis 2000 lernte er die Kabarettszene kennen. Fabian & Herr Hormes spielten auf den deutschsprachigen Bühnen und gewannen mit ihren bösen Chansons verschiedene Kabarettpreise. Durch wachsende Kontakte fing Hormes 1993 mit der Reihe „Sonntags im Museum“ selbst an, Kabarett zu veranstalten. Schon bald wurde der WDR als Partner gewonnen. Jahrelang gab es ausverkaufte „Unterhaltung am Wochenende“ Aufzeichnungen aus OWL. Bis heute besteht der freundschaftlich-gute Kontakt zum WDR und man erarbeitete gemeinsam die Marken: WDR Lob der Provinz und WDR Liedernacht. Mit steigendem Bekanntheitsgrad der auftretenden Künstler wurden größere Hallen gebucht und es wuchs, angeregt von Rudi Göbel (schon von Anfang an dabei und heute kaufmännischer Leiter des KulturBüros-OWL) die Idee, den Veranstaltungsbereich zu professionalisieren und auszubauen. 2001 wurde aus dem „Carsten Hormes Konzertbüro das KulturBüro-OWL. Inzwischen besteht das Team aus 5 Mitarbeitern und einer ständig besetzen Praktikumsstelle. Ca. 100 Veranstaltungen im Bereich Kleinkunst werden jährlich organisiert. Trotz rein privatwirtschaftlicher Tätigkeit ohne Subventionen ist es über all die Jahre gelungen, nur das auf die Bühne zu bringen, was man selbst gerne sehen möchte. Künstler wie Atze, Dieter Nuhr, Götz Alsmann, Volker Pispers, Urban Priol oder Hagen Rether spielten zunächst auf den kleinen Bühnen bei Veranstaltungsreihen und gehören heute natürlich zu den Stadthallen-Füllern.

    Nun werden über kleine Club-Tourneen Künstler wie Rainald Grebe, René Marik, Zärtlichkeiten mit Freunden, Annamateur, Martina Schwarzmann oder Toni Mahoni für die Region aufgebaut. Immer mehr Städte, Kulturämter oder Vereine nehmen mit dem KulturBüro-OWL Kontakt auf, um von dem erarbeiteten Know-how zu profitieren.

    Selbst auf der Bühne zu stehen wird für Hormes durch die Veranstaltertätigkeit immer schwieriger. 2006 gab es einen kurzen, aber spektakulären Ausflug als Bassist in Rainald Grebes „Kapelle der Versöhnung“. Und wer weiß: Vielleicht wird eines Tages der Telefonhörer doch noch einmal gegen den Bass eingetauscht?

    Mehr unter www.kulturbuero-owl.de.

     

    2008-12-15 | Nr. 61 |





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