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    Schweizer Wundertüte


    Das Casinotheater Winterthur wird von einer ganzen Reihe namhafter Künstlerinnen und Künstler getragen. Daraus entsteht ein beachtliches Potenzial an Kreativität und innovativem Schub. Die unterschiedlich dimensionierten Räume des Casinotheaters erlauben eine große Flexibilität, um die einzelnen Gefäße optimal zu platzieren. Die Programmvielfalt entspricht dabei dem breiten Spektrum der Kleinkunst – von unbekannt bis populär, von trendy bis trashy, von musikalisch bis literarisch, von bodenständig bis abgehoben – und das ganz ohne Subventionen. Als Höhepunkte der Vorsommersaison stehen der Chansonabend mit Irmgard Knef, die Schweizpremiere von Kay Ray und die große Juniproduktion „Wissen Schafft“ auf dem Programm, mit Chaos-Theater Oropax, Vera Kaa, Remo Kessler, Patrick Frey, Bettina Dieterle, Sibylle Aeberli, Beni Thurnheer, Ueli Beck u. a. Zum Programm gibt es Folgendes zu sagen:

    Ein Reagenzglas wird in den Forschungslaboren des Casinotheaters durch ein internationales Forscherteam aus vier Ländern zur Wundertüten-Revue. Experimentiert wird mit allen Substanzen der Künste. Von tragischen Experimenten über schockierende Entdeckungen bis hin zu wahrer Liebe. Alles wird entpackt, geklont und dem Publikum präsentiert. Echte Kunst und wahres Können sind gleichberechtigt mit falscher Wahrheit und absurdem Dilettantismus. Die Grenzen zwischen echter Wissensvermittlung und abgrundtiefer Fantasie werden bewusst überwunden. Zwei Moderatoren, Brüder vom Chaos-Theater Oropax, dokumentieren die skurrilen Forschungsversuche und begleiten die Zuschauer/-innen durch diesen abwechslungsreichen Abend.

    Ganz alleine wird hingegen Massimo Rocchi, italienischer Wahlschweizer, Verwandlungsakrobat, Pantomime und Sprachjongleur, das Publikum unterhalten. Er trägt einen vielgestaltigen Zirkus in sich und erzählt mit jedem Gesichtszug Geschichten, ist alle möglichen Menschen, Tiere, Nationalitäten zugleich. Seine Redelust ist so groß, dass ihm seine Muttersprache nicht ausreicht – er jongliert auf Italienisch, Französisch, Deutsch, Schweizerdeutsch und Spanisch mit den Idiomen Europas. Rocchi, Gewinner des Deutschen Kleinkunstpreises von 1998, erschüttert die Zwerchfelle seiner Zuhörer mit sprachakrobatischen Hochseilakten. Buchstäbliche Sprachfontänen des Französischen sprüht er feucht-fröhlich in die Bühnenluft. Sprachpantomime bricht aus ihm heraus wie ein munterer Quell, ist bei ihm nie nur eine intellektuelle Angelegenheit, sondern immer auch sinnlich-fleischliches Vergnügen. Am 13. 5. wird Massimo Rocchi sein Programm sogar vollständig auf Italienisch präsentieren – für alle Meister und Fans der italienischen Sprache.

    Schweizer Premiere feiert Kay Ray. Er ist ein Paradiesvogel mit Herz. Mit bunten Haaren, schriller Kleidung und farbenfrohem Make-up wirkt er wie eine Mischung aus Kobold und Drag Queen. Was er wirklich ist? Egal! Denn Kay Ray begeistert alle. Die Mischung macht’s: Kay Ray erzählt freche Alltagsgeschichten (die auch mal unter die Gürtellinie zielen) und verzaubert sein Publikum mit gefühlvollen Balladen und peppigen Popsongs. Dabei muss man sich auf einiges gefasst machen. Es kann durchaus vorkommen, dass er einem seiner Zuschauer auf der Bühne eine neue Frisur verpasst.

    Weitere Informationen und Ticketreservierungen unter www.casinotheater.ch.

    Neue Frisuren gibt es bei Wendel Hubers Elefanten Schau bestimmt nicht. Dafür bietet auch er einmalige Kleinkunst. Seine Show ist ein weltweit einzigartiges Spektakel. Hubers afrikanische Elefanten können schauspielern, musizieren und führen auch gleich selbst die Regie. Einmalig ist auch das Finale: Das Publikum darf am Schluss der Vorstellung Popcorn verfüttern, was allerdings eine gewisse Fingerfertigkeit erfordert, denn nur allzu oft ergreifen die Elefanten das ganze Paket, um es mitsamt dem Papier zu verschlingen. Wendel Huber reist bis Ende Oktober durch die ganze Schweiz. Vorverkauf und weitere Infos unter Telefon 078-8 04 35 37 oder www.elefantenshow.ch.

    Redaktion: Ines Tanner

    2005-06-15 | Nr. 47 | Weitere Artikel von: Ines Tanner





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