Schon seit über dreißig Jahren gibt es die Frauenkabarettreihe im Kulturladen Loni-Übler-Haus. Zu Beginn jedes Jahres treten von Januar bis April sechs Kabarettistinnen aus dem deutschsprachigen Raum auf und versprechen abwechslungsreiche, unterhaltsame Abende. Die Frauenkabarettreihe wurde gestartet, um eine Plattform für Künstlerinnen zu schaffen, die damals deutlich weniger Auftrittschancen hatten, als Männer.
Freuen Sie sich auf Künstlerinnen, die mit ihrem Blick auf Politik und Gesellschaft die deutschsprachige Kabarettszene bereichern.
Die Frauenkabarettreihe 2020 eröffnet Patrizia Moresco am 18. und 19.Januar mit ihrem Programm „#LACH_MICH“.
Kein Mensch hat mehr Zeit. Hetze ist Alltag, und Leistung das elfte Gebot. Zum Ausgleich fliegt man zum Detoxen nach Indien zum Meditations- und Jogaretreat mit morgendlichem Achtsamkeitsseminar. Aber wehe man postet nicht jeden Tag ein Selfie, dann glaubt doch keiner mehr, dass du noch lebst. Hirn deaktiviert – Smartphone aktiviert. Influenzer sind die Götter des 21. Jahrhunderts, und Follower und Likes bestimmen deinen Wert. Nichts gegen künstliche Intelligenz, aber wollen wir es nicht vorher erst mal mit natürlicher versuchen…
Die „Komik-Kaze-Kabarettistin” lässt sich ungebremst, über den Wahnsinn unserer Gegenwart aus. Vor nichts und niemandem macht sie halt, schon gar nicht vor sich selbst.
Sa., 01.02.2020, 20:00 Uhr
"Küss die Hand" - Eine Hommage an Johann Strauss, Vater und Sohn. Eine brillante Mischung aus Konzert, Kabarett und Musiktheater
Weltberühmte Melodien wie „Die schöne blaue Donau“, die Ouvertüre aus dem„Zigeunerbaron“, „Rosen aus dem Süden“, und viele andere wunderschöne Kompositionen werden zu Gehör gebracht.
Bewegende Fragen werden gelöst, wie etwa: Wäre Johann Strauss heute berühmter als ABBA? War Vater oder Sohn Strauss bei der Frauenwelt beliebter? Wie entstand der Kaiserwalzer? War Sissi eine heimliche Geliebte von Johnny S.?
Sa., 15.02.2020, 20:00 Uhr
Wieder einmal begibt sich die preisgekrönte Kabarettistin in ihre multiple Welt von schrägen Frauencharakteren. Unglaublich vielseitig in Sprache, Darstellung und Gesang zieht sie Zwischenmenschliches pointiert durch den Kakao! Aber immer mit optimistischem Blick in eine rosige Zukunft:
„Die Gleichstellung der Geschlechter wird in ca. 100 Jahren Realität… Hoppala, da bin ich ja gar nimma da!“ Egal, alles wird gut!
"Diese Frau ist pures Dynamit. Adrenalin pur und verbal intravenös… Mit Witz, mit Hochspannung und einem Talent jenseits von dieser Welt!" SCHICKmagazin
Sa., 07.03.2020, 20:00 Uhr
Inzwischen in der Lebenshälfte angelangt, in der man nicht nur zusehends, sondern auch zunehmend älter wird und man von grauen Haaren an ganz unvermuteten Körperstellen überrascht wird, fragt sich Birgit Süß: Früher war doch alles schöner. Aber isses jetzt besser?
Ein melancholisch - komödiantischer Abend zwischen Herzschmerz und VeggieDay – und der Erkenntnis, dass der Apfel vom Baum der Erkenntnis vielleicht auch nur ein faules Ei war.
Musikalisch begleitet von Werner Goldbach (Piano) oder Chris Adam (Gitarre)
"Bitterbös, schonungslos, hemmungslos und hochkomisch, mit viel Selbstironie und Koketterie mit der eigenen Vergänglichkeit und den eigenen Unzulänglichkeiten."Augsburger Allgemeine Zeitung
Sa., 28.03.2020, 20:00 Uhr
Überleben mit 4.0 - mit Alkohol und Achtsamkeit
Was kann man tun gegen den Flächennutzungsplan am Kühlschrank? Und wie praktiziert man den Digitalen Wandel, wenn das ‚Kompetenzteam‘ aus mehr Nullen als Einsen besteht? Da steht doch im Büro das große Fragezeichen. Warum gibt es mehr Häuptlinge als Indianer, mehr Meetings als Zeit zum Denken, mehr Software als Lösungen? Warum muss man am Telefon so oft sagen: „Kann ich Ihnen helfen?“, wenn man doch in 90% der Fälle weiß, da ist nichts mehr zu machen?
Gefangen zwischen "agilem Projektmanagement" und ermüdenden Meetings übt Volk das Überleben im Büro 4.0. Urkomisch, bitterernst und mit Mittagspausen in der Tagespolitik.
"Schwarzer Humor und eine gehörige Portion Selbstironie" Kölner Stadtanzeiger
Sa., 24.04.2020, 20:00 Uhr
Ein Halleluja auf das Protzen - für alle, die noch mehr klotzen. Alle sind super fit, super talentiert, super schön, super jung, super geil, super laut… Für Bescheidenheit und Zurückhaltung ist in Zeiten der Selbstinszenierung keine Zeit mehr. Es wird immer wichtiger wichtig zu sein, sonst kommt man unter die Räder. Aber wer ist noch übrig, um uns zu bewundern? Und vor allem wofür?
In einer Zeit, in der Markttauglichkeits-Hochbegabung die Königsdisziplin ist, und „Wer hat das gesagt?“ wichtiger ist als „Worum geht es eigentlich?“, liefert Anka Zink eine brandaktuelle und pupen-neue Aufklärungs-Offensive.
Das wird ein höllischer Spaß für alle, die böses Kabarett mögen, Vorurteile lieben und Ungerechtigkeit hassen.
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Loni-Übler-Haus
Stadt Nürnberg - Amt für Kultur und Freizeit
Marthastr. 60
90482 Nürnberg
Tel.: +49(0)911-54 11 56
Bildnachweis
Lizzy Aumeier: Andreas Riedel
Nadja Maleh: Markus Mantsch
Birgitt Süß: Ingo Peters
Andrea Volk: Britta Schüßlich
Anka Zink: Anka Zink
2020-01-10 | Nr. 106 |