Zum siebten Mal wurde am 14. Juni 2005 der Bayerische Kabarettpreis „DER GOLDENE SPATEN“ verliehen, eine Co-Produktion des Bayerischen Rundfunks, des Münchener Lustspielhauses und der Spatenbrauerei. Der Kabarett-Hauptpreis ging an Günter Grünwald, der Musik-Kabarett-Preis an die Couplet-AG, der Preis für den Senkrechtstarter an Hagen Rether und der Ehrenpreis an Dieter Hallervorden.
Gaukler- und Kleinkunstfestival Koblenz 2005
Eine würdige Preisträgerin ! – Laura Kibel gewann beim 14. Internationalen Gaukler - und Kleinkunstfestival in Koblenz den ersten Preis. Kibel begeisterte mit ihrem artistisch-theatralischen Knie- und Fuß-Puppenspiel Jury und Publikum. Ihre Puppen (vom deutschen Papst bis zum Palästinenser-Flüchtling) spiegeln aktuelle gesellschaftliche und politische Themen und Konflikte. Aber auch (unpolitische) Comedy- und Kinderstücke spielt sie mit einer solchen Leichtigkeit und Pointierung, dass man völlig vergisst: Hier erwecken Füße und Knie die Figuren zu Leben! Auf Platz zwei folgten die Freiburger Comedy-Jongleure „Extra Art“. Platz drei ging an die australische Stand-Up-Komödiantin Shirlee Sunflower. Einen Sonderpreis erhielt das Duo Gi Jo (Boris & Tasja). In ihrer Geschichte präsentiert ein alter Mann stolz seine „Stars“, die tanzenden Schimpansen Boris & Tasja. Das Publikum ließ sich rühren und verblüffen durch einen nostalgischen, bezaubernden Akt. – Herausragend war auch der Auftritt der Fett Moves, die mit ihrer Freestyle-Tanz-Akrobatik-Show jedesmal das Koblenzer Publikum begeisterten.
Der zweite Sonderpreis ging an den Kunst-Projekt-Künstler „Heinz baut“. Der Comedy-Preis „Goldener Arsch mit Ohren“ ging an den Moderator des Wettbewerbs, den Berliner Comedian Kay Ray.
La-Strada-Preis Augsburg
Am diesjährigen Straßen-Festival „La Strada“ in der wunderschönen Augsburger Altstadt nahmen 17 Gruppen und Einzelkünstler teil. Der erste Preis (1000,– Euro) ging an Ieva Zygaite und Stefan Zimmermann für ihre Produktion „Juggling meets Violin“, einer perfekten Symbiose aus Jonglage und virtuosem Violinspiel. Der zweite Preis (750,– Euro) ging an Pseiko Heiko für seine Haare-aufstellende Hochrad-Entfesselungsnummer. Platz drei (500,– Euro) belegte Ninaanin aus Österreich für ihre poetische Verwandlungspantomime. Platz vier (250,– Euro) ging an Mimotaurus (Tschechien) für ihre akrobatisch-musikalische Stelzennummer. Der Sonderpreis (1000,– Euro) ging an Shiva Grings (Irland) für seine gekonnte Streetperformance.
17. Morenhovener Lupe 2005 für Piet Klocke!
Am 9. Dezember 2005 wird einer der ältesten und renommiertesten Kleinkunstpreise Deutschlands auf Burg Morenhoven in Swisttal bei Bonn verliehen: Die Morenhovener Lupe.
In diesem Jahr erhält Piet Klocke den Preis. Neben seiner Bühnenarbeit war der „Meister der Halbsätze“ bis Anfang der 90er-Jahre einer der meistbeschäftigten Film- und Fernsehmusiker des Landes. Klocke ist auch als Buchautor („Das geht alles von Ihrer Zeit ab“) und Filmschauspieler erfolgreich. So konnten wir ihn als Internatsdirektor Kreuzkamm in der Kästnerverfilmung „Das fliegende Klassenzimmer“ sehen.
„Bocholter Pepperoni“
Die zweite „Bocholter Pepperoni“, der mit 15.000,– Euro höchstdotierte Kleinkunstpreis Deutschlands (dank großzügiger Sponsoren), ging Mitte September an den herausragenden politischen Kabarettisten Urban Priol. „Wir freuen uns riesig“, so Christa und Klaus Hoffs. „Er hat ihn wirklich verdient, diesen Preis. Wir kennen Urban seit langem und schätzen ihn sehr. Die Jury entschied sich auch dieses Mal wieder einstimmig für den Künstler, der ein Meister seines Fachs ist und zur Crème de la Crème des politischen Kabaretts zählt.“ Priol spielte sein aktuelles Stück „Täglich frisch“ am Abend der Preisverleihung. Der Erlös der Veranstaltung wurde einer wohltätigen Einrichtung in Bocholt zugeführt.
Mundartwettbewerb Karlsruhe
Am 21. Oktober erhält Dieter Huthmacher den 1. Preis bei dem vom Arbeitskreis Heimatpflege, Regierungsbezirk Karlsruhe e. V., ausgelobten Mundartwettbewerb 2005 in der Sparte „Lied“ mit seinem Beitrag „Flieg“.
Landesgartenschau Leverkusen
Den Musikwettbewerb der Landesgartenschau Leverkusen gewann Susanne Hoffmann mit ihrer Figur "Erna Schmittmann-Die singende Putzfrau". Erna Schmittmann ist Reinigungskraft am Theater und sieht ihre Berufung nicht darin, die Bretter, die die Welt bedeuten, nur zu putzen.
Die Partien der Sängerinnen des Hauses kann sie schon lange auswendig und angesichts der immer zahlreicheren Castingshows im Fernsehen, lässt sie der Traum von der Karriere als Künstlerin nicht mehr los. Inmitten von Eimer und Putzlumpen präsentiert sie ihre ganz eigene Version bekannter Melodien von Zarah Leander, Edith Piaf bis Friedrich Hollaender.
Gütersloher Straßenfiffi
Zum dritten Mal fand 2005 der Straßenkunst-Wettbewerb „Gütersloher Straßenfiffi“ statt. Künstler aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern nahmen teil! Der erste Preis wurde von der Fachjury, der u. a. Frau Martina Theel (Direktorin GOP Varieté, Bad Oeynhausen) angehörte, wegen der Vielfalt der Darbietungen an Coexistence (Niederlande) vergeben. Zweiter Preisträger wurde Raschewski (Köln), der sich selbst gern als „rheinländische Antwort auf Siegfried und Roy“ bezeichnet und mit absurd-komischen Tierillusionen ebenfalls den Publikumspreis gewann. Der dritte Preis ging an Mr. Crystal (Dresden), der vor allem als Glasperlenspieler durch eine perfekte Contact-Juggling-Darbietung überzeugte.
Heilbronner Lorbeeren 2005
Anlässlich des Heilbronner Gaffenberg-Festivals fand vom 1. 7.–3. 7.05 der Wettbewerb um die Heilbronner Lorbeeren statt. In der Sparte Kabarett gingen die goldenen Lorbeeren an Peter Vollmer, der mit Programmausschnitten aus seinem Abendprogramm als cooler Rastaman in deutschen Altersheimen oder als schwer gebeutelter Arzt in den schweren Zeiten der Gesundheitsreform auftrat. Die silbernen Lorbeeren und der Preis des Publikums erspielte sich Michael Krebs mit seiner witzigen und musikalisch überzeugenden Richard-Claydermann-Parodie. Mit frechen Sprüchen und seinem unwiderstehlichen Charme hatte er das Publikum schon nach wenigen Minuten für sich gewonnen. Die Lorbeeren in Bronze gingen an Barbara Ruscher, die vor allem mit ihren Gesangsqualitäten glänzen konnte.
In der Sparte Comedy konnte sich die Jury nicht entscheiden, daher gab es zwei Preisträger der goldenen Lorbeeren.
Murat Topal, im Leben jenseits der Bühne Polizist in Berlin, schlüpfte mühelos in die Rolle eines Berliner Originals und eines kraftstrotzenden türkischen Machos. Ohne Requisiten brachte er grundverschiedene Charaktere auf die Bühne und damit das vollbesetzte Zelt zum Lachen. Zum anderen wurde die Rhythmusgruppe Fourschlag für ihre originelle und außergewöhnliche Show mit dem 1. Platz belohnt. Wie die drei Jungs Rhythmus-Comedy mit Kisten, Regenschirmen und sonstigen außergewöhnlichen Requisiten erzeugen, ist Entertainment vom Besten. Der 3. Platz ging an Heino Trusheim, der mit seinen hintersinnigen und sehr unterhaltsamen Reiseanekdoten das Publikum mehrfach zu Lachsalven hinriss.
Der Varietépreis ging an Andy Gebhart mit seiner atemberaubenden Devilstick-Show, die in dieser Form einmalig sein dürfte. Timothy Trust und Julie bezauberten mit ihrer Magie nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Jury. Mühelos errät Julie mit verbundenen Augen einzelne Gegenstände oder mehrstellige Fahrzeugscheinnummern, die zufällig aus dem Publikum gereicht werden. Einfach unglaublich und spektakulär! Pierre Ruby jun. und seine Ente Chantal erquatschten sich mit einer lustigen und technisch sehr hoch stehenden Bauchrednerdarbietung den 3. Platz.
Der Wettbewerb „Heilbronner Lorbeeren“ hat inzwischen einen hohen Stellenwert innerhalb des Gaffenberg-Festivals. Über 800 begeisterte Zuschauer pro Abend erlebten einen Newcomer-Wettbewerb auf höchstem Niveau.
2005-09-15 | Nr. 48 |