THE CAT EMPIRE beim 30. Jazz Open in Stuttgart
Immer wieder ist das Jazz Open in Stuttgart seit 30 Jahren für eine Überraschung gut. Neben den weltbekannten Stars aus der Jazz- und Rock- und Soulszene kann man auch immer wieder Bands sehen, von denen man noch nicht so viel gehört hat, die aber ein musikalisches Feuerwerk hinlegen, das begeistert und mit nichts anderem zu vergleichen ist:
In diesem Fall aus Australien THE CAT EMPIRE.
Schon der Beginn ist überraschend: Zwei Frauen und sechs Männer kommen vom Eingangstor mit Trommeln und bahnen sich ihren Weg durchs Publikum. Das Publikum geht begeistert mit, noch nie habe ich den Innenhof so voll gesehen. Kopf an Kopf stehen die Besucher, dieses mal ist der Raum nicht bestuhlt. Dieses Konzert war auch als erstes ausverkauft.
Die Truppe besteht aus drei Bläsern, Bassistin, Perkussionistin, Schlagzeug, Keyboard und Sänger. Aber auch die anderen Musiker greifen immer mal wieder mal zum Mikrophon. Die Instrumente werden öfter gewechselt, Sänger und Trompeter unterstützen z.B. die Perkussionistin.
Bei Balladen wird auch mal mit drei Akustikgitarren gespielt. Der Stilmix aus Jazz, Hip Hop, Rock und Reggae plus südamerikanische Elementen ist durch die Fähigkeiten der Multi-Intrumentalisten kein Problem. Das Publikum tanzt begeistert mit, springt in die Höhe, ein tolles Bild. Neben dem Bläsersatz animiert die Rhythmus-Sektion das Publikum, so das kein Fuß mehr ruhig bleibt. Der Sänger bringt dynamisch ein Gemisch aus Rock, Talking Blues, kurze Rappassagen, das Ganze wird mit lebendiger Körpersprache unterstützt. Bei den Übergängen steht auch der Keyboarder im Vordergrund. Ein zwanzigminütiges Schlagzeugsolo erinnert an die Auftritte der sechziger Jahre, wo bei Cream-Auftritten Ginger Baker keine dreißig Minuten reichten. Je schneller der Cat Empire Schlagzeuger spielte, um so lauter ging das Publikum mit. Mal unterstützen Bassistin und Trompeter den Sänger im Frontbereich, manchmal erklingen auch Folkrockelemente im Unplugged-Stil durch den romantischen Schlosshof.
Immer wieder übernimmt das Publikum die Refrains, macht auch weiter, als die Künstler die Bühne so verlassen, wie sie gekommen sind, als Perkussions-Club mit acht Trommeln. Aber das Publikum erreicht es mit Applaus und Gesang, das Cat Empire noch mehrfach auf die Bühne zurückkommt. Damit schaffen sie es immer wieder, dass es zu einer dreißigminütigen Zugabe kommt. Ein Abend, der allen im Gedächtnis bleiben wird.
Web:thecatempire.com
Jazz Open 2025
02-13. Juli
Kontakt: www.jazzopen.com
Redaktion: Bruno Schollenbruch
2024-08-20 | Nr. 122 | Weitere Artikel von: Bruno Schollenbruch