Ob sich Frank Goosen das mal hat träumen lassen? Seine Heimat, das Ruhrgebiet, wird dem Bochumer derzeit zum wichtigsten Juwel. Mit „Radio Heimat“ feierte er Mitte Januar gleich an zwei Abenden Premiere in der Bochumer Jahrhunderthalle. Nun geht es mit dem neuen Programm auf Tour im ach so wichtigen Kulturhauptstadtjahr 2010. Natürlich darf der Begriff hier nicht fehlen. Aber so groß das Ruhrgebiet mit seinen am Mammut-Projekt teilnehmenden 53 Städten auch ist, es ist doch klar, dass hier für einzelne Nennungen einfach viel zu wenig Platz ist. Den ärgsten Hunger können Wissenshungrige mit der Bestellung des Local-Hero-Programmhefts auf der Website www.ruhr2010.de/local-heroes stillen. Darin steht, welche offiziellen Beiträge die einzelnen Städte leisten. Für Talentscouts könnte ebenso der 18. Juli ein wichtiges Datum werden, wenn die A40 für die bis zu sechsstündige Veranstaltung namens „Stil-Leben“ zum geselligen Beisammensein an Biertisch-Garnituren und für Darbietungen aller Art gesperrt wird.
„Und sonst? Muss.“ So kurz der Ruhrgebiets-Dialog, so wahrheitsgehaltig ist er auch. Irgendwas und irgendwer ist immer in Bewegung. Hennes Bender nimmt Anlauf, um am 2. Oktober die „Erregt“-Premiere im Bielefelder Zweischlingen zu meistern. Die Crew um Töne Stallmeyer in der Münsteraner Management-Agentur MTS GmbH sammelt sich, um im Frühjahr 2010 den Altmeister Mike Krüger auf Jubiläums-Tour zu schicken. Horst Lichter macht im September an zwei Stationen (Recklinghausen und Witten) Halt für zwei Vorpremieren, bevor’s auf ausgedehnte Hallen-Tour geht. Agentur-Neuzugang David Werker, 2007er-Sieger von Cindy’s Talentschmiede im Berliner Quatsch Comedy Club, geht mit seinem ersten Solo-Programm „Morgens 15.30 Uhr in Deutschland“ auf Tournee.
Ein bisschen Schmunzeln ist erlaubt, stellt man sich den unglaublichen Welf Haeger zusammen mit Christian Hirdes, Moses W. und Fritz Eckenga in einer Garderobe vor. Sie alle sind am 1. Juni beim WDR5 Kabarett-Slam im Dortmunder Cabaret Queue dabei. Apropos Moses W. – der Mann und Vater des Programms „Er, Sie, Ex“ feierte im März erfolgreich Premiere im Essener Blauraum.
Spannend bleibt’s auch weiterhin: Comedienne Lisa Feller („Schillerstraße“, Solo-Programm „Kill Bernd“) ließ sich mit einer Preview Anfang Februar im Kleinen Theater Herne sehen. Ihre Kollegin Carmela del Feo, die selbsternannte „schwarze Witwe der Volksbelustigung“, feiert am 20. April ihre bereits ausverkaufte Premiere im Oberhausener Ebertbad. Kabarettist Matthias Reuter („Krefelder Krähe“ 2008 sowie Publikumspreis beim Bielefelder Kabarettpreis 2009) steht am 1. Oktober zur Premiere auf gleicher Bühne.
Der Kabarett-Preis „Das schwarze Schaf“ wird am 24. April im Rahmen einer großen Gala im Duisburger Theater am Marientor verliehen. Für gute Unterhaltung sorgen mindestens die drei dann ausgezeichneten Preisträger und Gala-Moderator Harald Schmidt.
Vom 27. bis 29. August steigt das nächste Comedy Arts Festival in Moers und verspricht unter anderem einen Solo-Abend mit Herbert Knebel’s Programm „Ich glaub, ich geh’ kaputt“. Hoffentlich nicht.
Redaktion: Stefan Ludwig
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