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    Serie: Teil 3|4 „Geldbeschaffung“ im Kultur- und Kreativ Bereich

    Fundraising


    artbild_200_Gaby_neu_farbe3Diese Form der Beschaffung jeder Art von Mitteln finden wir hauptsächlich im Bereich  von gemeinnützigen Institutionen, karitativen Einrichtungen und Vereinen die das Prädikat „mildtätig“ inne haben. (z.B. Tierheime, privater Kinderhort, Waisenhaus etc.)  

    Auch hier (ähnlich wie bei der Mittelbeschaffung durch Sponsoring) reden wir von einer nach Marketing-Gesichtspunkten (systematisch und geplant) Mittelbeschaffung um das Fortbestehen der Organisation bzw. die Erreichung deren Ziele zu sichern.  

    Auf einen einfachen Nenner gebracht ist Fundraising eine Spendenakquise. Aber es ist doch mehr als das !!!
    Zielgruppen sind beim Fundraising die aktuellen sowie potentiellen Unterstützer und Förderer aus dem gesamten öffentlichen Bereich. Das können Privatpersonen, Unternehmen und auch öffentliche Stellen sein. (Hanns Seidl Stiftung München, evang. Akademie Tutzing)

    Unter Mittel jedweder Art sind zu verstehen:
    a) Geldmittel von Privaten, Firmen, öffentl. Stellen
    b) Sachmittel als wichtige Unterstützung
    c) Nicht zu vergessen, das menschliche Engagement in form der freiwilligen (ehrenamtlichen) Mitarbeit bzw. des KnowHow-Transfers

    Fundraising und gute Öffentlichkeitsarbeit sind stark aufeinander angewiesen und bedeuten die gezielte Kommunikation mit den richtigen Leuten. Gute PR ist somit eine Grundbedingung für die erfolgreiche Mittelbeschaffung. Die Organisation muss ihre Arbeit attraktiv darstellen und darum kommt dem öffentlichen Auftritt und der Präsentation nach aussen eine besondere Bedeutung zu. Die Ziele müssen klar und deutlich formuliert und gut argumentiert werden um den Spender-Nutzen verständlich, nachvollziehbar und vor allem attraktiv zu kommunizieren.

    Hier ein paar Marketingaspekte, die unbedingt vor einer Aktion abzuarbeiten sind:
    - Kenntnis über die Organisationsphilosophie und der eigenen Stärken und Schwächen zu
      haben. (Konkurrenzsituation, Trends, Zielgruppen etc.)
    - Das Profil des Vereins/ Organisation als Alleinstellungsmerkmal heraus arbeiten. Den Nutzen
      des „Unterstützers“ unterstreichen.
    - Festsetzen des Fundraising-Anlasses (Weiterführung der Aufgaben, neue Projekte initiieren
      und finanzieren, Visionen transportieren)
    - Umfassendes schriftliches Konzept erstellen, welches den aktiv geplanten und kontinu-
      ierlichen Einsatz des Marketing-Mix beinhaltet um eine Intensivierung der Kunden-
      (Spender)-Beziehung zu fördern und aufzubauen.

    Henry A. Rosso hat die Spenderpyramide als idealtypische Entwicklung des Spenders publik gemacht. Bei entsprechender Bindung kann der Erstspender bis hin zum Vermächtnis bewegt werden.
    - Erblasser/ Stifter
    - Großspender
    - Dauerspender
    - Erstspender
    - Reagierer
    - Interessent  

    Über folgende Methoden können wir beim Fundraising Kontakt zum möglichen Spender aufbauen
    1. Persönliche Kontakte
    2. Kontakt am Telefon (Telefon-Marketing)
    3. Spenden(bitt)Briefe, Mailings
    4. Spendenaufruf via Internet
    5. Spendenaufruf und Adressgewinnung durch Anzeigen  

    Mitarbeit und Ansprache der Mitglieder Die meisten Organisationen, Vereine leben von und mit den Mitgliedern, deren materielle und immaterialle Beiträge überlebensnotwendig sind. Der Traum dieser Organisationen ist es, möglichst viele Fördermitglieder zu haben, die regelmäßig zahlen und sich in der Öffentlichkeit dazu bekennen und als Multiplikatoren dienen. (VIP`s wie z.B. Jutta Speidl > Frauenhaus) Ziel der Mitgliederansprache ist es  möglichst viele engagierte und zufriedene Mitglieder zu haben, egal ob passiv oder aktiv. Diese sind mit dem Geschehen Des Vereins / Organisation eng verbunden und haben somit ein hohes Eigeninteresse An der Fortführung und am Wachsen der Organisation.

    Hohe Mitgliederzahlen bringen
    - Einnahmen durch regelmäßige Mitgliederbeiträge
    - Hohe Mitgliederzahlen bedeuten gesellschaftliche Anerkennung
    - Netzwerk > Intensivierung gegenseitiger Bindungen und Informationen
    - Verbreitung der Idee durch Multiplikatoreneffekt
    - Beratende Funktionen (Steuer, Anwalt) können aus den eigenen Reihen abgedeckt werden
    - Ehrenamtliche Helfer bei Aktionen stehen aus den eigenen Reihen zu Verfügung  

    Fundraising Instrumente
    - Aktivierung und Sensibilisierung der Mitarbeiter / Mitglieder
    - Ansprache der Mitglieder
    - Gewinnung von Ehrenamtlichen Helfern
    - Gründung eines Freundeskreis/ Fördervereins
    - Almuni (Ehemaligen-Clubs)
    - Spendenbeschaffung durch Kleinspenden (Büchse)/ Großspenderansprache/
       Unternehmensspenden/ Online-Fundraising/
    - Testamentsspenden/ Erbschaften
    - Bußgeld-Akquise
    - Selbsterwirtschaftete Mittel (z.B. durch Veranstaltungen, durch Zinserträge)

    Partnerschaften in der freien Wirtschaft Da sich Unternehmen gerne mit kulturellen, aber auch karitativen Aktivitäten schmücken und dies in den Medien entsprechend kundtun, ist es nicht so schwer durch aufmerksame Recherche geeignete Unternehmen zu finden. Denken Sie auch an kleinere und mittelständische Unternehmen. Finden sie heraus, wer der richtige Ansprechpartner ist. Wie gestalten Sie die Anfrage professionell:

    · Individuelles Anschreiben
    · Anfrage begründen/ Bezug herstellen
    · Kurze Darstellung des Projekts
    · Angebot einer Gegenleistung
    · Frühzeitige Anfrage (bevor ihr Projekt starten soll)
    · Höhe der erbetenen Summe benennen
    · Erkennbar machen, dass auch Sachleistungen gern gesehen sind
    · Einen Ansprechpartner für Rückfragen benennen und baldigen Rückruf ankündigen

    Spenderbetreuung Nach dem Motto Spender finden – Spender binden  sollten sie die erste und wichtigste Regel einhalten: Danken ist der Schlüssel zum Spender ! Nicht nur die Spendenquittung am Ende des Jahres, sondern der ständige Kontakt durch kleine Aufmerksamkeiten, Einladungen,. Informationen zu Veranstaltungen, Geburtstags- Glückwünsche usw. dienen dazu aus dem einem „Einmal-Spender“ einen Dauerspender zu machen...

    Soweit so gut und wie können wir Fundraising in der Kultur- und Kreativwirtschaft nutzen ? In erster Linie bei Veranstaltungen oder auch Projekten (CD-Veröffentlichung), die einen karitativen Hintergrund haben bzw. ein bestimmtes Vorhaben oder Projekt unterstützen sollen durch den Verkauf von Eintrittskarten oder eben durch den Verkauf einer CD.

    Beispiel 1 Sie initiieren einen Abend für die Opfer in Syrien, konzipieren ein buntes Programm und Der Erlös der Eintrittskarten kommt einer Organisation zu Gute, die sich um Syrien kümmert. Nichts spricht dagegen auch gleichzeitig hier mit dem Modul FUNDRAISING zu arbeiten und Einen Spendenaufruf zu starten.  

    Beispiel 2 Sie nehmen eine CD auf mit dem Hintergrund bspw. Den BUND NATURSCHUTZ zu Unterstützen, weil Ihnen dieses Thema am Herzen liegt und Sie vom Verkauf dieser CD einen Teil an diese Organisation spenden. Auch hier liegt es nahe, gleichzeitig Spenden zu sammeln (z.B. bei der CD-Release Party), Vertreter des Bundes Naturschutz Einzuladen und auch in deren regelmäßig heraus gegebener Zeitschrift erwähnt zu werden.  

    Beispiel 3 Sie führen selbst einen Verein (oder sind Mitglied), der das Prädikat „mildtätig“ inne Hat welches gem. Satzung vom zuständigen Finanzamt vergeben wird. Mit diesem Verein initiieren Sie immer wieder Veranstaltungen oder andere Aktionen um Ihren eigenen Verein Zu unterstützen bzw. den Vereinszweck (bspw. Musikalische Früherziehung von Kindern zu Fördern)   Gemäß dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“  

    Ihre Gabriele Skarda
    Künstleragentur & Dozentin
     


    artbild_200_Buchkuenstlerag
    Veröffentlichung am 20. Nov. 2010

    Das Fachbuch: Die Künstleragentur - Grundlagen & Praxis

    Autorin: Gabriele Skarda

    Verlag: Musikmarkt München

    € 24,9o.-

    zu beziehen über: www.ebam.de


    2014-08-08 | Nr. 83 | Weitere Artikel von: Gabriele Skarda





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