Palais Hopp die Erste: Ein gelungener Einstand. „Street-Live“ nannten Gerrit Bamberger und Jörg Heckmann die Pilotvorstellung des Palais Hopp. Ein sprechender Titel, weist er doch darauf hin, dass ab sofort auch allerlei Arten von Straßenkunst das alt-neue Varieté in der Goethestraße entern können. Eine davon hätte früher, als die Bühne noch einen Meter Tiefe weniger aus- wies als nach dem Umbau, schlicht- weg keinen Platz gehabt: die Show des Berliner BMX-Fahrers Frank Wolf. Atemberaubend die Pirouetten, die er auf seinem Drahtesel auf dem noch immer winzigen Areal drehte, im prall besetzten Zuschauerraum veri- tables Kettenkarussell-Feeling aus- lösend. Groß auch das Entzücken am Beatboxer
Raphael Schall, dem Mund und Mikro genügen, seine eigene Punkband zu kreieren. Für die „klassischen“ Disziplinen standen die charmant-bodenständige Tatiana mit ihrer Gymnastikball-Artistik – o würde das doch die Krankenkasse bezahlen! - und das enorm elegant sich per Reifen und Stange auf allerlei wundersame Arten in den Himmel schraubende Duo Sienna (Sina Brunner und Vienna Holz). Ein Glücksfall zudem der Moderator Kai Eikermann, „Supertalent 2011“, der erzählend, komödiantisch, bisweilen die perfekte Illusion eines Roboters der ersten Generation evozierend die Darbietungen seine Mitstreiter zu einem bunten attraktiven „Gebinde der Schwerelosigkeit“ verflocht. Viel Beifall für eine gelungene Premiere unter der neuen Ägide!Redaktion: Verena Joos