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    Auf Nacht-Frost ...

    ... stimmte das Apollo Varieté in Düsseldorf seine Gäste ein. Cora Frost verband das Programm als Chansonette und roter Faden mit ihren surrealistischen und pikanten Texten, begleitet von Pianist Gert Thumser. Schwerelos hielt Silea ihren Körper in der Luft am Vertikaltuch und verführte mit traumhaft poetischen Bildern. Der große Zauberer Scott und seine liebreizende Assistentin Muriel vollführten herrlich komische Illusionskunst, in der bewiesen wurde, dass eine zersägte Jungfrau nicht gleich eine zersägte Jungfrau bedeutet. Mit Witz und Esprit meisterten sie auch andere Tricks und artistische Einlagen. Mit ihrer Darbietung „Silencio“ bestach Elena Borodina in einer einmaligen Handstandäquilibristik. Mühelos balancierte sie, nur auf einen Würfel gestützt, graziös ihren Körper. Diabolo-Jonglage und Lichtdesign verband Jongleur Martin Mall, der nicht nur traditionelle Jonglierelemente mit einem altgedienten Kunstgerät vorführte, sondern auch ungewöhnliche Lichtstimmungen innerhalb des dunklen Theaterraumes schuf. Hand-auf-Hand-Akrobatik erhielt beim Duo Dinh Anh eine neue Dimension. Mit ihren fließenden Bewegungen und kraftvollen Balanceakten erzählten sie zu weicher Musik eine Liebesgeschichte mit asiatischem Flair. Zum grande Finale ließen sich alle Künstler nochmals von einem begeisterten Publikum feiern.

    ToledosRoyal Flash – proklamierte das GOP Varieté in Münster sein Winterprogramm, durch das Herr Riesling als Direktor und Linne als schrulliger Hausmeister führten. Ob als „Meister der Magie“, als tanzende Altstars oder als die schnellsten Männer der Welt: hier wurden die Lachmuskeln auf das Äußerste strapaziert. Jerome und Natalia Charles beeindruckten als Duo Passion durch technische Perfektion und außergewöhnliche Präsenz. Sie vereinten Hingabe und Leidenschaft zu einer gefühlvollen Partnerakrobatik in der Luft. Pat Bradford ist der Gentleman unter den Handstand-Artisten; er verband Stepptanz und Akrobatik zu selten schönen Bildern. Treppauf, treppab und quer über die Bühne zeigte er, unterstützt von Partnerin Kate, seine getanzte Interpretation einarmiger Handstandkünste. Juliana Chen präsentierte unglaublich charmant ihre raffinierte Kunst. Die Weltmeisterin der Zauberkunst verzauberte ihr Publikum, indem sie aus dem Nichts ganze Hände voller Spielkarten holte, die sie ins Publikum schnipst, um sich – wie? woher? – mit neuen Karten zu versorgen. Zauberei könnte man auch das nennen, was Dennis Schleußner mit seinem Jo-Jo anstellte. Über die Möglichkeiten eines simplen Kinderspielzeugs ging es mit den Kapriolen weit hinaus. Außerdem ist er ein Meister im Cup Stacking – einem neuen Trend aus Amerika. Viktoria Lapidus zeigte Hula-Hoop einmal anders, mit einer großen Portion Comedy. Ihr Artisten-Handwerk lernte sie von der Pike auf im Moskauer Staatszirkus. Die rasante Balljonglage von Pavel Roujilo heißt „Dangerous Minds“ – gefährliche Gedanken. Erst drei, dann vier, fünf und immer mehr Bälle kreisten und sprangen wie unzähmbare Gedanken um ihn herum. Die Neuentdeckung aus Russland jonglierte mit bis zu neun Bällen gleichzeitig. Die Jungs von Sky Attraction sind vielfach ausgezeichnete Meister der Sportakrobatik und vollführten eine atemberaubende Voltige-Performance mit Elementen aus Akrobatik und Comedy. Zum Schluss hieß es nochmals Finale frei für alle Artisten.

    „Feuer und Eis“ titelte das GOP Varieté in Essen. Arndt Schmöles Handwerkzeug ist seine Stimme, die verwandlungsfähig in allen Tonlagen charmant, witzig und frech das diesjährige Winterprogramm leitete. Olena Yakymenko erzählte eine einzigartige, sinnliche Geschichte des Feuervogels Phönix am Luftring. Maxim Bondarenko faszinierte durch seine Handstandartistik, eine vollkommene Vereinigung von Ballett und Kraftakrobatik mit starker Ausdruckskraft und ungeheurer Präzision. Eine Brücke zwischen Comedy, Tanz, Akrobatik und Streetdance bauten die drei Jungs von Starbugs und rissen mit ihren begeisternden Bewegungen das Publikum von den Stühlen. Fernando Miguel stellte mit seiner brillanten Technik die Jonglage auf den Kopf. Auf kleinstem Raum ließ er mittels blitzschneller Bewegungen die Bälle fliegen. Bei Jevgenij Pimonenko tänzelten federartige Ringe durch die Lüfte. Der poetische Pierrot hob die Schwerkraft mit Leichtigkeit auf und formte Traumbilder. Das Duo Manducas (Antonio Ferreira & Victor Augusto Freitas-Dores) versetzte uns in die Zeiten von Großvaters Akrobatikkunststücken. Mit ihrer Handstandäquilibristik im langsamen Tempo begeisterten sie ebenso wie mit ihrer Situationskomik. Im Finale musste dann Abschied genommen werden von den Ausnahmeartisten.

    Ganz dem Fernsehen verschrieben hatte sich das Varieté et cetera in Bochum. „TV Genial“ hieß das Winterspecial. Matthias Rauch zappte als Moderator und Zauberkünstler durch die Welt des TV und ließ von der Maus über Biene Maja bis hin zum Western alles auf zauberhafte Art und Weise Revue passieren. Evi Nereus zeigte kraftgeladene Handstandakrobatik vom Feinsten mit immer wieder neuen Figurationen. Sebastian Matt hatte die Lacher auf seiner Seite, ob als humoristischer Fernsehkoch oder als Eintänzer mit Pingpong-Bällen. Diverse Tricks und Kniffe baute Tom Future in seine pfiffige Jonglage mit Diabolos ein, die er geschickt um seinen Körper kreiste. Al Silver entführte in den Wilden Westen. Mit Lasso und Peitsche präsentierte er im Galopp eine rasante Show. Spielerisch wurde es mit Ludmila Nikolaeva in ihrer Antipodenjonglage, die sie flott und galant zugleich zelebrierte. Throw 2 Catch, zwei junge Männer, boten eine Keulenjonglage mit Wechselspiel der Plätze und technischen Raffinessen. Hoch hinaus ging es bei Kis Faludi (zwei Herren) auf dem Schleuderbrett. Mit schwungvollen Salti und Schrauben hielten sie das Publikum in Atem, bis der Bühnenbildschirm im Finale ausgeknipst wurde.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

     AdNr:1027  

    2006-12-15 | Nr. 53 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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