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    Premiere: Kulturbörse Paderborn

    Vom 04. bis 06. September fand die erste Kulturbörse für Straßen- und Figurentheater in Paderborn statt. Manfred Schlaffer vom Kulturamt Paderborn und der künstlerische Leiter Bartel Meyer, Berlin, ziehen ein Fazit und stellen in Trottoir die Planungen für die PERFORMACE II vor.

    Trottoir: Wie lautet euer Fazit zur ersten Straßenkulturbörse Paderborn?

    Das Gelände, die Betreuung vor Ort und das Künstlercatering bekamen Bestnoten. Die Auftrittsbedingungen – das ist wesentlich – und die daran angeschlossenen Geschäfte waren für 10 % sehr gut, für 60 % gut.

    Viele hatten eine schöne Zeit; einige aber kaum oder keine Buchungen. Hauptgrund ist natürlich die Veranstalterzahl: 240 Tageskarten und 75 Dauerkarten waren zu wenig. Insgesamt hatten wir 2.800 Besucher inklusive der eingeladenen Kindergruppen. Wir konnten etwa 30 % unseres Potenzials ausspielen und haben noch viel zu geben. Und dank der reichlichen Zuarbeit seitens der Künstler und der Veranstalter arbeiten wir an Verbesserungen. Zudem hoffen wir auf mehr Zuspruch der 5.000 von uns kontaktierten Veranstalter. Unter dem Strich: Es war ein guter Auftakt. Fazit der Künstler: Das war das erste Mal, bitte durchhalten! Fazit der Veranstalter: Wenn ihr weiter so gut arbeitet, wird es in einigen Jahren ein Selbstläufer sein.

    Wer die Begeisterung der erwachsenen Zuschauer und der Kinder bei den Kindertheater- und Figurentheater-Produktionen gesehen hat, merkte, dass hier eine besondere Atmosphäre geschaffen wurde. Ging euer Konzept von einer Open-Air-Börse mit Publikumsbeteiligung ab dem Nachmittag auf oder wollt ihr da etwas verändern?

    Wir wollten nur begrenzt „normales“ Publikum zulassen, um eine Fachmesse zu gewährleisten, und nicht auf Kosten der Künstler eine städtische Veranstaltung durchzuführen. Es geht uns darum, ein Forum zu schaffen, an dem Politik, Medien und Kulturentscheider nicht mehr vorbeischauen können, um somit den Genres Open-Air-Kultur und Figurenspiel ein größeres Gewicht zu verleihen und mehr Akzeptanz, letztlich auch finanzielle Unterstützung zu generieren. Teilweise waren bis zu 1.000 Menschen auf dem Platz. Bei der Größe des Areals wirkte das noch immer wie ein Glas Wasser im See. Hier liegt viel Potenzial! Die gute Stimmung hat sich herumgesprochen. „Wenn ich gewusst hätte, wie schön es ist ...“ kam hinterher von vielen Paderbornern, und über 100 Kataloge wurden seitens der Veranstalter nach der Börse angefordert. „Normales“ Publikum zu erreichen, macht uns im nächsten Jahr weniger Sorgen. Internationale Veranstalter, die Politik und Medienmultiplikatoren sind unsere Zielgruppe. Das Ambiente wird weiter optimiert. Es ist ein Forum für die Künstler und deshalb müssen sich die Bedingungen weitgehend nach ihren Bedürfnissen richten. Vom Ort über die Technik bis zur Betreuung.

    Bleibt es bei der Präsentationsfläche in dem 60.000 qm großen Park?

    Ja.

    Vom Ruhrpott aus ist man ja in einer Stunde (mit dem Zug) in Paderborn. Kamen denn die Besucher hauptsächlich aus dem Ruhrgebiet oder kamen auch andere Veranstalter?

    Viele kamen aus dem Ruhrgebiet, einige aus anderen Bundesländern. Und auch einige internationale Späher aus Spanien, Italien und England waren da. Auf der anschließenden Börse in Tarrega (Spanien) wurden wir freundlich empfangen und vielen internationalen Kollegen positiv vorgestellt. Die mitgenommenen Kataloge riss man uns aus den Händen.

    Wenn die Aussagen der Kollegen eingehalten werden, dann erwarten wir 2007 Besuch von Veranstaltern unter anderem aus Kanada, den USA, Japan und vielen Ländern Europas. Wir hoffen, damit den internationalen Austausch der Kultur zu fördern. Wir wollen einen Platz schaffen, wo sich die Menschen wohlfühlen und wo Inspiration, Kreativität, Spiellust und Engagement zusammenkommen. Positive Energie, die jeder mit nach Hause nimmt und in seiner Arbeit verwerten kann.

    Nach einer internen Umfrage bei Börsenteilnehmern gab es sehr unterschiedliche Feedbacks – von enttäuscht bis begeistert mit zehn Buchungen. Habt ihr einen Tipp zu eurer Börse, was die Veranstalter bei euch vorwiegend buchen?

    Ganz klar „neue“ Programme. Dado, Aya, Truki Treck, Skateboard Circus waren vorher kaum oder überhaupt nicht in Deutschland zu sehen. Am härtesten erwischt hat es die Jongleure, Hochräder, Walk-Acts sowie einige Figurentheaterkollegen. Wir denken viel darüber nach, wie wir deren Situation zukünftig verbessern können.

    Wann findet die nächste Performance statt?

    Am 27. bis 29. August 2007, direkt im Anschluss an den in Paderborn stattfindenden Nordrhein-Westfalen-Tag. Anmeldeschluss ist der 30. März. Weil man den Kollegen mitunter wochenlang hinterherrennt, bis sie ihre Katalogtexte usw. einreichen und wir mehr Zeit haben wollen, um Werbung und Programminformationen zu machen sowie wesentliche politische Entscheider, Medien usw. einzuladen.

    Wird es wieder eine Ausschreibung in TROTTOIR geben?

    Die erste schon jetzt: die Performance wird nicht zu einer Künstlermassenveranstaltung! Wir legen Wert auf gute menschliche Betreuung und eine gute Atmosphäre, auf Qualität im Programm. Die Plätze sind begrenzt, eine sofortige Anmeldung sichert die Teilnahme.

    Alle Infos unter www.performance-paderborn.de und persönlich auf der Kulturbörse Freiburg.

    2006-12-15 | Nr. 53 |





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