Das mit der Heimat ist für Osman Engin gar nicht so einfach. Geboren in der Nähe von Izmir, aufgewachsen in Deutschland, lebt er multikulturell und schreibt uns ganz wunderbare türkische Satiren ins deutsche Stammbuch. Oder umgekehrt? Mit Ehefrau Eminanim, Tochter Hatice und Sohn Mehmet stolpert er durch und zwischen die Widrigkeiten beider Länder. Die Urlaubsgeschichten, wenn Don Osman auf Tour (WortArt 4774 / ISBN 978-3-86604-774-7; 14 Tracks, 71:11 Min., live) geht, bestätigen die eigenen Vorurteile über unsere türkischdeutschen Mitbürger und persiflieren sie zugleich. Abenteuer auf der Straße, in Zug und Flugzeug, Korruption und Basar-Erfahrungen, Vorurteile gegen Kartoffelfresser in der Türkei, das Essen in Belgien oder das verschwundene Wasser an der Nordsee – Geschichten voller Pointen, mit einer außergewöhnlichen Leichtigkeit geschrieben, erwarten den schmunzelnden Hörer.
Leichtigkeit ist genau das, was fehlt beim Heimatabend (SPV78902 CD; 17 Tracks, 62:20 Min.) von Norbert Blüm & Peter Sodann. Reichlich zäh und betulich plaudern die beiden alten Herren über die schlechten Zeiten und vergessen dabei nicht, ihre eigenen Verdienste und einiges Unrecht, das ihnen angetan wurde, gebührend zu erwähnen. Schade, denn eigentlich könnte die überraschende Liaison des ehemaligen CDU-Politikers und des beinahe PDS-Politikers eine spannende Konstellation werden, doch selbst da, wo man den beiden inhaltlich geneigt ist zuzustimmen, zündet es nicht, fehlen Tempo und Pfiff.
1956, also vor über 50 Jahren, wurde die Münchner Lach- und Schießgesellschaft in der Ursula-, Ecke Heimhauser Straße in Schwabing gegründet und agierte dort bis 1972 mit 19 Programmen. Ursula Herking, später Ursula Noack, Dieter Hildebrandt, H. J. Dietrich, Klaus Havenstein, Jürgen Scheller, Horst Jüssen und Achim Strietzel waren über die Jahre im Ensemble und schrieben mit Texter Klaus Peter Schreiner, Walter Kabel am Klavier und Sammy Drechsel Kabarettgeschichte. Sie waren ein eher journalistisches Kabarett mit Komödianten als Darsteller auf der Bühne. Da sie schon sehr früh im Fernsehen vertreten waren, sind von ihnen viele Aufzeichnungen erhalten geblieben. Eine DVD-Box Münchner Lach- und Schießgesellschaft (Tel.: 0 89-33 02 94 15 / www.lachundschiess.de; 3 DVD-Box, Beilage, Infos) zeigt 3 komplette Programme von Silvester 1963 („Schimpf vor 12“), 1968 („Der Moor ist uns noch was schuldig“) und 1971 („Wir werden uns schon schaffen“), dazu Reportagen und Zusatzmaterial. Drei Programme über fast 20 Jahre im Vergleich. Das Land hat sich verändert, die Themen und die Leute. Manche Namen kennt man gar nicht mehr, manche Themen sind nach wie vor aktuell, manches verblasst. Eine dringende Empfehlung für Kabarettfreunde.
Dietrich Kittner schreibt gerne Briefe an Ämter, Behörden, Minister und Kanzler. Die schreiben dann auch gelegentlich zurück, er auch wieder, na und so weiter. Wenn man dies über Jahrzehnte praktiziert und aufbewahrt, hat man auch ein respektables Kabarettprogramm beisammen. So verknüpft er auf listige und lustige Weise gesellschaftliche Aufklärung mit befreiendem Lachen. Denn in den Amtsschreiben offenbart sich gelegentlich ein Verständnis vom Bürger als Untertan und der amtseigene Schimmel wiehert oft laut und vernehmlich. Hier setzt Kittner mit seinen Eulenspiegeleien an. Er gehört noch zu der alten Garde politischer Kabarettisten, die einem Programm Recherchen vorausgehen lassen, die nachfassen und sich einmischen. Satirische politische Aktion und politisches Kabarettprogramm gehen bei ihm zusammen. Ob Kanzler Kohl oder Innenminister Schäuble, die Barmer Ersatzkasse oder die Bundeswehr: Sie werden satirisch aufgespießt. Der Programmtitel: Sehr geehrte Drecksau (edition logischer garten elg 006DK07 / ISBN 978-3-924526-25-2; 2 CDs, 10 Tracks, 70:10 Min. + 9 Tracks, 74:12 Min., meist live) ist indes einem anonymen Schreiben an ihn selbst entnommen.
Das gönn ich Euch! (WortArt 4716 / ISBN 978-3-86604-716-7; 15 Tracks, 77:10 Min., live) preist Christoph Sieber voller Bescheidenheit seine Mischung aus Comedy und Kabarett an. Und in der Tat, das Programm kann man sich mal gönnen. Er wechselt mit gekonnten Übergängen leichthin die Themen, von Politsatire zu Medienschelte und vom schweren Leben eines Kabarettisten zu persönlichen Dönekens. Er schwadroniert, parodiert, singt und albert sich fröhlich durch die Themen Rente, Bildung, Arbeitslosigkeit, Sport und natürlich die Liebe.
Was an Gabi Decker so außerordentlich auffällt und gefällt, ist ihre respektlose Frechheit, die sich auch in ihrer Deckerdenz (WortArt4786 / ISBN 978-3-86604-786-0; 12 Tracks, 75:58 Min., live) zeigt. Frau Decker, blond, gut aussehend, wenngleich auch keine 18 mehr, Single, begibt sich also auf Mannessuche. Ihre Erfahrungen mit Kontaktanzeigen, bei Blind Dates oder Singlepartys auf der Jagd nach einem geeigneten Beutetier werden zum Marsch durchs männliche Absurditätenkabinett. So hechelt sie deftig mit erfrischender Boshaftigkeit durch die Verwirrungen der Geschlechterverhältnisse. Zwischendurch schlüpft sie noch in die Rolle ihrer eigenen Mutter, die Gabis schlampige Wohnverhältnisse beklagt. Als Sahnehäubchen gibt sie zum Abschluss noch ein paar Lieder zum Besten, wie z. B. ihr Special, den Tina-Turner-Hit: „The Best“. Außer dem Frechsein und dem Rollenspiel beherrscht sie nämlich das Singen noch äußerst passabel.
Was sich manche Leute aber auch alles ausdenken. Da gibt es in Berlin im Bezirk Wedding ein kleines Theaterchen, das spielt eine Theater-Sitcom, d. h. alle paar Wochen gibt es in Serie ein neues Theaterstück. Ein ständig wachsender Zoo von Figuren, sowohl mit deutschem als auch türkischem Hintergrund, trifft mit wechselnden Verwicklungen aufeinander: der Dönertaxifahrer Murat, Kalle, der für die Post E-Mails an Menschen ohne Computer austrägt, die Kiezschlampe Sabrina, die sächsische Arbeitsamtsleiterin Heidemarie Schinkel oder Morpheus, das verrückte Computergenie, um nur ein paar der Beteiligten zu nennen. Von Freitag bis Dienstag geht’s um 20:15 Uhr los, da beginnt das Prime Time Theater seinen Reigen: Gutes Wedding – schlechtes Wedding. Zwei Damen (Constanze Behrends Tautorat, Jenny Bins) und drei Herren (Oliver Tautorat, Alexander Ther, Martin Klemrath) stehen in wechselnden Rollen auf der Bühne, und das geht seit 2003 so. 8 Staffeln mit über 50 Folgen sind schon über die kleine Bühne in der Müllerstr. 163b, gegenüber vom Arbeitsamt (das, was immer bei der Verkündung der Arbeitslosenzahlen in der Tagesschau zu sehen ist) gefegt. Ausdenken tut sich den herrlichen Quatsch seit fünf Jahren Constanze Behrends Tautorat (Jahrgang 1981), die Absurdes, Reales, Schräges, Anspielungen und Zitate miteinander verquirlt. Die DVD Best of Gutes Wedding – schlechtes Wedding (Tel.: 0 30-49 90 79 58 / www.primetimetheater.de; DVD 24 Tracks + Extra, ca. 140 Min.) zeigt beste Szenen und das GWSW-Buch zur ersten Theater-Sitcom der Welt (Verlag an der Spree / ISBN 978-3-9809951-7-7; 108 S., 14,00 €) fasst die Geschichten ein wenig zusammen und enthält zudem kompetente Analysen. Ein Volkstheater, satirisch, derb, witzig und spannend, gekonnt und engagiert gespielt, eine Freude, die süchtig macht.
Sonja Kehler, eine der weltweit profiliertesten Brecht-Interpretinnen, wird 75, und aus diesem Anlass gibt es endlich eine Reihe ihrer vergangenen Aufnahmen auf einer CD: Sonja Kehler singt Brecht Eisler Dessau (Berlin Classics 0184242BC / edel / 36 Tracks, 65:38 Min., Infos). Auf dieser CD sind mal nicht die bekannten Klassiker aus der Zusammenarbeit Brecht/Weill zu hören, sondern die Vertonungen späterer Komponisten. Entdeckungen jenseits des Bekannten sind also möglich, zumal Eisler und Dessau völlig anders und sehr unterschiedlich gearbeitet haben. Lieder aus Theaterstücken (Puntila, Mutter Courage, Kreidekreis u. a.) trägt Kehler ebenso eindrucksvoll vor wie die Vertonungen einzelner Gedichte und Verse. Sie ist eine dieser Schauspiel-Sängerinnen, die mit einer entsprechenden inhaltlichen Haltung zum Text diesen musikalisch interpretieren. Die beste Art, sich dem Brecht zu nähern.
An den Brecht lehnt sich auch Wolf Biermann immer wieder noch an, obwohl er heute schon beim puren Wort „Sozialismus“ rotsieht. Sein politisches Lebensfazit ist, dass wer immer „hier auf Erden schon das Himmelreich errichten“ wollte, in Wirklichkeit die Hölle errichtet hat. Doch ein politischer Sänger, der nicht von einer besseren Welt träumt? Wovon denn dann? Kapitalismus oder Globalisierung sind für ihn folgerichtig keine Themen mehr, er schlägt stattdessen gerne immer noch seine alten Schlachten. Doch inzwischen ist er auch kein junger Mann mehr und daher beschäftigen ihn neben dem Altwerden zunehmend seine verzweigten Wurzeln in der jüdischen Tradition und seiner deutschen Heimat. So mischen sich bei seiner Heimkehr nach Berlin Mitte (Zweitausendundeins / ISBN 978-3-934011-25-0; 16 Tracks, 70:18 Min., Texte) Lieder über die wichtigen territorialen Bezugspunkte seines Lebens: neben Berlin Südfrankreich und Israel. Aus diesen Blickwinkeln reflektiert er über sein Leben, seine Kämpfe, seine Wechsel, die Zeit. Es würde stärker berühren, wenn es weniger eitel, selbstgerecht und inszeniert rüberkäme, aber auf seine Art ist es eben doch authentisch und interessant. Eine recht persönliche Produktion, die ihn leiser und wieder greifbarer präsentiert.
Die neue Welt (Jump up 14; 12 Tracks, 57:32 Min.) muss für Bernd Köhler noch ersonnen, erträumt und erkämpft werden, damit sie lebenswert wird. Nach langen Jahren der Pause als Liedermacher stellt er neue poetische und engagierte Lieder vor, die mit hörbar französischen Einflüssen musikalisch gekonnt arrangiert sind. Lieder, die Lebensfreude und die Utopie einer anderen Welt verteidigen („Komm Marie“), die für Gelassenheit in alltäglichen Kampf plädieren („Der Stein des Weisen“) und die Profitlogik internationaler Konzerne kritisieren („SOS – In voller Fahrt“). Es sind ansprechende Metaphern, die den Kitsch früherer Jahre vermeiden. Lieder, die in den zukünftigen sozialen Auseinandersetzungen ihre Nützlichkeit haben werden.
Man mag es einfach kaum glauben: Trotzdem Danke (jkp 85 / Nr. 5245090302; 24 Tracks, 72:34 Min., Texte) ist schon die zehnte Scheibe vom begnadeten Minimalisten Funny von Dannen mit seinen lakonischen Liedergeschichten zu eingängigen Melodien, die so schlicht daherkommen und dann mit z. T. entzückenden Pointen und tiefen Weisheiten überraschen. Große Lieben, zerbrochene Lieben, die Oma, die einstmals Pornostar war, und der Hund namens Gasprom, der ihn über die Energiefrage nachsinnen lässt: aus solchem Stoff macht der Mann Lieder, die sich zudem noch gut anhören lassen. Immer wieder erstaunlich. Als Bonus gibt es im Booklet noch 14 Gedichte zum selber lesen.
Bodo Wartke ist ein charmanter, munterer Wortspieler, ein loser Reimer und Dichter und ein begabter Klavierspieler. Ausgestattet mit so viel Begabung, gelingt es dem jungen Mann, sein Publikum leichthin mit Liedern und Moderationen freundlich zu unterhalten. Seine Reime und Lieder über Mädels und Tiere, PCs und den Regen, die Amerikaner und andere einfallende Horden werden geschüttelt und gerührt dargeboten und unverdrossen genossen: Noah war ein Archetyp (ReimTime Records RTR 523109 / ISBN 978-3-938625-52-1; 28 Tracks, 75:13 Min., Texte), doch Wartke ist ein guter Tipp.
Als Spezialist für große Freundlichkeit wurde Thomas Pigor noch nicht auffällig, eher für intelligente und stilvolle Boshaftigkeiten. Was wird, wenn die coole Generation Kevin mal den Bundeskanzler stellt, wieso sagen alle „Schwarzrotgold“ obwohl sie nur Gelb sehen oder wieso heißen alle türkischen Mädchen in Fernsehserien eigentlich „Fatma“? Maulende deutsche Rentner treiben ihm im Ausland stets jedes Heimweh aus, und er bekämpft die IT-Branche, wegen seiner Abhängigkeit, ihrer Unverständlichkeit und ständigen, unsinnigen Nachfolgemodelle sowie zwanghaften Updaterei. Wortgewaltig und klug rappt, singt und spricht er seine verschlungenen Textkaskaden, und Benedikt Eichhorn am Klavier und DJ Ulf müssen ihn begleiten. Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten und der Ulf Vol. 6 (Tacheles / Roof Music RD 2733324 / ISBN 978-938781-62-3; 24 Tracks, 69:59 Min., Texte). Fulminantes Musikkabarett!
Die Veranstaltungsreihe Jazz Lyrik Prosa (Buschfunk 00942; 22 Tracks, 72:00 Min.), die Josh Sellhorn initiierte, hatte in der DDR eine lange und legendäre Tradition, die dankenswerterweise bis heute anhält. Satirische Texte, Jazzmusik und Lyrik an einem Abend sind eine äußerst zündende Mischung, zumal, wenn so hervorragende Interpreten dabei auftreten. Da ist zuvorderst die große alte Dame des DDR-Jazz Ruth Homann zu nennen, die schon vor über vierzig Jahren dabei war und eine großartige Sängerin bis heute ist. Mit Peter Bause (der u. a. einen wunderbaren Text von Willi Bredel über eine zwangsweise geänderte Faust-Inszenierung auf St. Pauli vorträgt) und Ursula Karusseit sind weitere DDR-Legenden auf der Bühne. Der gnadenlos bissige Wiglaf Droste ergänzt ebenso wie das ukrainische Trio Scho die Riege der auftretenden Künstler. Die Aufnahme ist ein Zusammenschnitt von ausverkauften Auftritten der Jahre 2004, 2006 und 2007 in der Komischen Oper Berlin.
Josh Sellhorn zeichnet auch verantwortlich für Das Hausbuch des Humors (Eulenspiegel Verlag ISBN 978-3-359-00996; 304 S., 14,90 €), einer Zusammenstellung komischer und satirischer Texte und Zeichnungen. Hier sind viele Texte zu finden, die auf den Jazz-Lyrik-Prosa-Veranstaltungen vorgetragen wurden, wie z. B. „Die Kuh im Propeller“ von Michael Sostschenko oder „Der Hase im Rausch“ von Sergej Michalkow, die in der DDR quasi Kultstatus besaßen. Von Goethe und Lessing über Morgenstern, Ringelnatz, Weinert und Tucholsky bis Hüsch, Neuss, Hildebrandt und Röhl reicht das Spektrum der Autoren. So breit gestreut wie die Namen sind auch die Themen, vom Närrischen bis zum Kritischen, von Liebenden bis zu allzu Menschlichem. Nur Menschen lachen, und ein Hausbuch des Humors im häuslichen Bücherschrank hat schon manche Lesekarriere begründet. Dieses hat alle Chancen dazu.
1978 gründeten Studenten in Cottbus eine Folkgruppe namens Wacholder (Sony/BMG 88697165512; 26 Tracks, 79:28 Min., Infos), die es bald zu großer Anerkennung in der Folkszene in Ost und West brachte. Anlässlich des 30. Jubiläums gibt es auf einer CD die beiden Alben: „Herr Wirt, so lösche uns’re Brände“ (1983) und „Es ist an der Zeit“ (1989). Der Kern der Gruppe, Scarlett Seeboldt, Matthias Kießling und Jörg Kokott, die eigentlich längst mit Einzelprojekten beschäftigt sind, war zudem auf Geburtstagstournee unterwegs. Freche, aufmüpfige und flotte Folksongs voller Lebenslust in einer Qualität, die man heute schwerlich findet. Folks zugefasst.
Allet is eins (Roof Music / ISBN 978-3-938781-76-0; 16 Tracks, 47:31 Min.) glaubt Toni Mahoni. Seine unscheinbaren Alltagsgeschichten, in Lieder verpackt, haben den Charme des Unfertigen, Spontanen. Seine rauchige Stimme und seine Berliner Schnoddrigkeit verleihen ihm etwas Authentisches und Subversives. Er hat mit Podcasting angefangen und sich mit der Zeit eine (wachsende) Fangemeinde im Internet mit seinen Schwadronierereien über Jott und de Welt erobert. So sind auch seine Lieder. Er singt gegen Einkaufsketten, und Loblieder auf Kaffee, Fleisch, Radler (Bier mit Brause), Zigaretten und Sonntagsausflüge nach Brandenburg. Mal wieder ein neuer Ton in der Liederszene, und vertont sind die Songs erstaunlich ansprechend und professionell, bluesig, folkig, poppig. Unta www.st-1.de/toni/ kannste dia ankieken und anhörn watta üba seine Lieda und so so erzähln tut.
Tanja Ries bittet liebe mich (Kook / www.tanjaries.de, 13 Tracks, 54:41 Min.) und singt dazu wie ein geheimnisvoller, fremder und scheuer Vogel. Ihre Liebeslieder haben etwas Romantisches, Unabdingbares, Verletzliches, Ausschließliches, Gefühlvolles, Sehnsuchtsvolles und Reines, das einen direkt anspricht und reinzieht oder verstört und nicht begeistert. Handfestes hat bei ihr keinen Platz: Lachen, Knutschflecke oder zerzauste Haare kommen nicht vor, es ist nur das extrahierte Gefühl. Sie hat dazu eine so zarte Stimme wie dünnes Glas, zerbrechlich, aber doch fest. Es ist schon ein sehr eigener und einzigartiger Stil, Chansons zu präsentieren.
Verkauf Dein Pferd! (Unicorno Records UR 34027; 2 CDs, 12 Tracks, 42:49 + 12 Tracks, 51:16 Min., Texte) rät Das blaue Einhorn auf dieser Doppel-CD mit Liedern vom Halten und Lassen. Nur wenige Formationen im Lande können so viele Folksongs unterschiedlichster Regionen so überzeugend singen und spielen. Selbst wenn einem die Lieder von z. B. Brel, Ferrari, Caven, Reiser oder Vyssozkij im Original lieber sind, hört man die Interpretationen von den vier Herren ausgesprochen gerne. Volklieder aus u. a. Serbien, Argentinien, Sizilien oder Ungarn ergeben zusammen mit den besagten Chansons ein mitreißendes Programm.
AdNr:1095 TG: der miese peter . Musik-Kabarett . Musikkabarett