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  • Szenen Regionen :: Kassel

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    Die documenta 13 ist Geschichte ...

    ... Ein paar Abrisse in der Grasnarbe der Karlsaue und eine Handvoll Ankäufe seitens der Stadt Kassel erinnern noch an die turbulenten 100 Tage, die, wer hätte es gedacht, auch diesmal einen Publikumsrekord erzielten. Doch für Kaberettisten ist die Kunstschau noch lange nicht abgehakt. Spätestens, wenn der „Ostwestfale, Wahl-Dortmunder und Herzens-Nordhesse“ Bernd Gieseking mit seinem satirischen Jahresrückblick „Ab dafür 2012“ Kassel und die Region beglückt, dann, so steht zu vermuten, wird es ein fröhliches Wiedersehen geben mit wahlberechtigten Erdbeeren, Kunst produzierenden Hunden, Schrotthaufen und Mangoldschiffchen. Brad Pitt nicht zu vergessen, der auf  Kunstschnäppchenjagd in der documenta-Stadt Station gemacht hat.

    gert_rudolph_1_4bLeider ohne Angelina Jolie, wie Gerrit von Bamberg bedauernd konstatiert. Der Kasseläner Comedian mit dem Dauerjeeper auf nordhessische „Schmeckewöhlerchen“ hat sich für das Museum der 100 Tage ein neues Format einfallen lassen: Eine „Ahle Worscht“ (Übersetzung für den Nicht-Nordhessen: „alte“, das meint durch Lufttrocknen oder Räuchern haltbar gemachte Stracke, das nahrhafte Wahrzeichen der Region) als Mikro einsetzend, hat er, an wechselnden Schauplätzen, documenta-Besucher nach ihren Eindrücken befragt. Und dabei natürlich auch die eigenen zur Sprache kommen lassen. Respektive die seiner Kunstfigur: ein Reporter, der das gleiche Maß an selbstgenügsamem Banausentum aufweist, welches man der Bevölkerung Kassels und seiner Umgebung gerne einmal, wenngleich meist zu Unrecht, nachsagt. Das ist zum einen herrlich selbstironisch, wirft aber bisweilen auch verblüffend gleißende Schlaglichter auf kunsttheoretische wie –praktische Zumutungen, derer die Ausstellung zweifelsfrei einige aufzuweisen hatte. „Ahle-Worscht.TV“ hat Gerrit von Bamberg sein Streetcomedy-Videoformat genannt und wöchentlich einen Auszug auf youtube veröffentlicht. Produziert wurde die Sendung von der Kreativagentur lopri communications; einige Folgen befinden sich noch im Netz.

    Das Theaterstübchen am Nil hat sich vergrößert. Wie soll das gehen, in einem Kellergewölbe mit ehernen Grenzen, wird sich mancher Dauernutzer dieser angesagten Adresse für Disco, Jazz und Kleinkunst in der Kasseler Jordanstraße fragen. Nun, Markus Knierim hat eine Mauer eingerissen, die bisher den Hauptveranstaltungsraum von einem wenig frequentierten Nebenraum trennte, und gleichzeitig die Bühne vergrößert. Verblüffend einfach im Resumee, statisch gesehen aber ein Kabinettstückchen – und natürlich nicht ganz billig. Dafür können jetzt 180 Gäste bequem Platz nehmen und sich am deutlich gewachsenen Kabarett-Anteil erfreuen. Wenn, wie bei manchen Konzerten, drangvolle Enge zur Clubatmosphäre beitragen soll, passend natürlich noch bedeutend mehr rein.

    Auch die Caricatura, Galerie für Komische Kunst und bisweilen auch Austragungsort kabarettistischen Feuerwerks – dafür bürgt unter anderen Bernd Gieseking, Vorstandsmitglied des Vereins – hat sich ein neues Outfit zugelegt. Besser gesagt: Sie hat sich ein solches „ermogelt“. An der Fassade des Kulturbahnhofs, genau da, wo die Galerie ihren Standort hat, prangt seit sechs Jahren ein hässliches Baugerüst, freilich, ohne dass dort Nennenswertes gebaut worden wäre. Nun haben die Galeristen, mit Hilfe eines Fachmanns, jenes Gerüst mit schicken Fassadenplatten verpackt und den Schriftzug „Caricatura“ draufgepackt. Ab sofort muss kein potenzieller Besucher der Caricatura mehr nach dem Ort fragen – zumindest, bis ein Verantwortlicher der Bahn auf diese Selbsthilfeaktion aufmerksam wird. Zeit-Wetten werden in der Galerie entgegen genommen.

    11.179 Besuchern des diesjährigen „Festival Sommer im Park“ hat Gerhard Klenner, Kulturbeauftragter der Stadt Vellmar, besser bekannt als „Macher“ des „Piazza“, Dankeschön sagen können – wenngleich nicht jedem einzelnen, wie auch, bei den Massen, die zur Festivalzeit allabendlich auf das Zelt im Ahnepark einströmen. Nur 19 Tage nach dessen Abbau ging es im Piazza weiter mit dem Herbstprogramm. Dessen absolutes Highlight, an dessen  Zustandekommen Klenner ein gutes Jahr lang gebaggert hat: Am 19. November kommt The Ukulele Orchestra of Great Britain „The Original since 1985“  in die Mehrzweckhalle Vellmar-Frommershausen. Das Piazza wäre viel zu klein für diese atemberaubende  Melange aus britischem Humor und „Gitarrenbonsai-Virtuosität“. (Foto)

     

    Zwei Premieren in diesem Jahr verzeichnet das Theater Laku Paka, Sitz in Kaufungen, Fans in der ganzen Welt: Im Januar eroberte „Ein Bär will’s wissen“, die Kleinkunstbühnen der Region. Eine poetisch-lakonische Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Polarforscher und einem dem Zoo entflohenen halbwüchsigen Eisbären, für die Zielgruppe Vier Plus nebst Bezugspersonen. ok_trott_baerDer Generationen übergreifende Witz – das ist das Besondere an diesem Theater für die Kleinen und Großen, er ist es, der das Ensemble, bestehend aus Kerstin Röhn und Günter Staniewski, auch in anderen Regionen, Ländern, Kontinenten zum „must see“ (Vancouver Sun) gemacht hat. Verbunden natürlich mit überzeugenden Figuren und dito überzeugender Bewegung derselben, musikalischer Finesse und einem Händchen für überraschende Rahmen-Bedingungen. Im Dezember kommt „Frau Mangolds kleiner Garten“ heraus. Für Kinder ab Drei. Wer in der Altersklasse keinen Nachwuchs (mehr) zu versorgen hat, darf sich die Wänste des Nachbarn ausborgen. Falls die Erziehungsberechtigten nicht selber... Dann eben Flagge zeigen und trotzdem kommen!

    In Melsungen geht im November zum 18. Mal der Fight um den Kabarettpreis in die letzte Runde. Um fünf Preise, genauer gesagt: Drei Hauptpreise in Höhe von 1500 bis 2500 Euro, dazu der Publikumspreis „Scharfe Barte“ und ein Nachwuchsförderpreis, beide mit 500 Euro dotiert. Die Jury hat acht Künstler respektive Ensembles ausgewählt, welche ihr Programm an drei Wettbewerbstagen in der Kulturfabrik präsentieren. Die Preisverleihung inclusive eines „Kurzprogramm-Medleys“ aller Teilnehmer findet am 17. November statt. 

    | Ausgewählte Termine: Kassel/Nordhessen


    Redaktion: Verena Joos

    1037|412 TG: Gert Rudolph . Straßentheater . Walk Acts . Improvisationstheater

    2012-10-27 | Nr. 77 | Weitere Artikel von: Verena Joos





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