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    Zwischen Vegesack und Leer - Kleinkunstpreis und vieles mehr-

    Das Feld wird flächendeckend versorgt. Qbgleich es sonst meistens nur die Metropolen Bremerhaven, Bremen, Wilhelmshaven und Oldenburg waren, so ist inzwischen auch der Zwischenraum reichlich bestückt mit guten Angeboten, die sich durchaus auch überregional sehen und hören lassen können. Daß Provinz nicht unbedingt provinziell sein muß, das weiß inzwischen jeder, Beispiele dafür gibt es auch  hier reichlich.

     Das Bürgerhaus in Schortens hat sich etabliert: das Trash-Damen-Duo Queen B. (Wenn du aufhörst, fang ich an“), Bernd Lafrenz, ein Zehn-Personen-Solo („Romeo und Julia“) Matthias Richling,( der besondere Kabarettabend), Mark Britton, durch seine Arbeit mit dem Comedy-Duo Nickelodeon bekannt, Deutschlands Commedy-Import Nr. 1 aus England, wer hätte vor zwei Jahren gedacht, daß englischer Humor in deutscher Sprache diesen Erfolg haben wird, Oliver Steller (mit einem Kästner Programm), Dieter Nuhr, („Nuhr nach vorn“) und Jacqueline Kroll (Fünf Männer und ein Klavier).

    -Im Seminarhotel in Tossens , direkt hinterm Deich am Jadebusen, waren: die Kaktusblüte („Diesseits von Afrika“), die kleine Bühne Erfurt,( mit einem Kästner Programm),  Jörg Maurer vom Münchener UNTERTON („Der Satz im Silbersee“) und, Heino & Mäuse, das sind Heinrich von Gyldenfeldt und Jürgen Krejci, die singenden Juristen aus Hannover („Lieder in Halbseide“).-

     In Leer waren in den drei Spielstätten Tucholsky Kulturbörse, Zollhaus und Taraxacum Margot Müller  mit „Geschichten von Dario Fo“, Holger Paetz mit „Weichei muß man klopfen“, extra 2 mit ihrer Bahnsteiggeschichte „Entgleisungen“,  Niels Kaiser mit seiner „Kaiserzeit: voll die Krönung“, Reiner Kröhnert, das immitierende Multitalent mit„Honnies Rache“, Volker Pispers mit „Ein Wort gab das andere“ und die Spreekomödianten, mit ihrer Revival-Revue der 1948 von Günter Neumann gegründeten Insulanern , heute wiederbelebt von Lilly-Ann Repplinger, Claudia Reimer, Jörg Schade und Annegret Kuttner am Klavier. Die  Spreekomödianten waren dann auch noch im  Fischerhaus in Brake,  in der Bad Zwischenahner Wandelhalle, im Wilhelmshavener Pumpwerk, im Capitol der Angestelltenkammer in Bremerhaven und im Rathaus Wardenburg auftraten.

     Im Rasteder Palais , diesmal in der Spielstätte Bauernhaus, gastierte nicht nur die Dresdener Kaktusblüte mit Monika Breschke, Silke Krause (Klavier), Jürgen Thiele und Friedemann Heinrich, unser Trottoir Kollumnist der Szene Ost, sondern fast zwei Monate lang füllte das Theater Orlando , Rastede , das sind Sylvia Meining, Ralph Knura  und Ulf Goerges, mit  der Ernst Jandls Sprechoper „aus der fremde“ das kleine Zimmertheater im Palais.

    Und die altbewährten Häuser?

     Im Vegesacker KITO machte weiterhin Henning Venske seinen monatlichen  satirischen MonatsschauerJohannes Cernota gestaltete mit dem Steinway einen multimedialen  satie-rischen Konzertabend und läßt den skurrilen Humor, die anti-romantische Einstellung zur Musik und die provokante Sprödigkeit von Eric Satie  „revivaln“,  Mark Britton war dabei, Uta Rotermund ( alias Dr. Irmgard Schleierkraut) stellte die zutiefst moralische Frage „Können Männer denken?“,  Hannelore Kaub ( früher Motor am Berliner Bügelbrett) tritt am 22. und 23. Mai nach einer sehr langen Verschnaufpause wieder auf mit dem Programm „Eine Frau sieht rot“. Eine Karl-Dall-Comedy war dabei und  Helmut Schleich  ( 13 Jahre Kabarett Fernrohr) nahm als personifizierter Rausch gezielt, gekonnt und konzentriert „brauereifrei“ lallend, labernd alles rund um den blauen Planeten aufs Korn.

    Vom 1. bis 9. Mai fand im Bremer Schnürschuhtheater  das „Frontfrauen Kabarett Festival“ statt. Am Buntentorsteinweg 145 waren Ingeborg Wunderlich mit einem Friedrich Hollaender Liederabend dabei, das Kabarett Labskaus trat mit dem schon traditionellen Programm „Charme-haarig“,  ein Zusammenschnitt aus 5 Programmen, auf, Barbara Kuster & Judith Steinhäuser, die beiden schrillen Berlinerinnen präsentierten ihre politsatirischen Gründungsversammlung der ersten sozialfetischistischen Partei Deutschlands „Die blonde Plattform“, Sybille Schroedter , die übrigens hervorragend und professionell das gesamte Programm moderierte, offerierte ihre „Dekollethesen“, Pia Hoffman, die blendende Schönheit der vergangenen blendenden Schönheiten , durch ein Wunder schwanger geworden, zeigte ihr „MUTTER mal“ und Anka Zink--„wenn alle Arbeit von Maschinen erledigt werden - wer will da noch malochen??“-- gab ein „Luxus-Damensolo in Rot“.

    Auf den Brettern im Capitol der Angestelltenkammer in Bremerhaven  standen Gregor Lawatsch, ein genialer Schauspieler mit seinem satirisch-schmerzhaften Lachtheater „Der Rest ist Zukunft“. Massimo Rocchi , der Italiener aus Bern, Clown, Komiker und Pantomime, der Zungenbrecher per Excellence, brillierte mit seiner „ADELE“, wie schon am Tage davor im Vegesacker KITO;„Nuhr nach vorn“ lautete Dieter Nuhrs Programm und die Nestbeschmutzer waren ebenso auf der Bremerhavener Bühne wie Horst Schroth  und Reiner Kröhnert.

    Die seit Jahren mit einem hervorragenden Programm arbeitende Studentenbühne UNIKUM der  Karl-von-Ossietzki-Universität Oldenburg unter der professionellen Leitung von Gerhard Ritzmann bot wie immer ein sehens- und hörenswertes Programm. Allein die Aufzählung der Gäste  beeindruckt. Da waren Georg Schramm, Nessi Tausendschön, Gregor Lawatsch, Bärbel Nolden, Osterritter & Schunk, Pago & Koch, Michael Schwarz, Alma Hoppes Entermänner, das Kabarett Labskaus, Rosa K. Wirtz, Holger Paetz und die Kleinen Mäxe.

    In Zusammenarbeit mit der Oldenburger Kulturetage fanden in Oldenburg die „4. Oldenburger Kabarett-Tage“ statt .Als Neuling im Norden hat wohl Josef Hader im Fluge die Szene erobert. Der Österreicher trägt skurril bis surreal seine Monographie, das Soloprogramm „Privat“,vor, womit er allerdings bereits fast drei Jahre unterwegs ist, ein nicht ungewöhnlicher Akt, aber bei Hader doch etwas ganz besonderes. Das Publikum war begeistert und Krümelmonsterpartner Henning Venske gab seinen spannenden „Jahresrückblick“ .

    Erwin Grosche bot im Pumpwerk Wilhelmshaven dem Tiger die Stirn, und das englische Comedy-Theater „T.N.T.“ brachte Oscar Wilds „Gespenst von Canterville“ als frische Musical-Adaption auf die Bühne: „Union Jack gegen Sternenbanner“ war die Frage, und durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten führte Dietmar Wischmeyers zweite Logbuch-Lesung,-ein Wiedersehen mit dem FRÜHSTYXRADIO.

     Am 15. Mai vergab das Wilhelmshavener Pumpwerk seinen  mit 5.000,oo DM dotierten 13. Kleinkunstpreis, den bronzenen Knurrhahn, dem Frankfurter Chansonsänger Jo van Nelsen und seinem Pianisten Clemens Kanka für ihr Programm „Kitsch“.- „ Jo van Nelsen & Clemens Kanka bieten ein musikalisch-theatralisches Kleinkunstprogramm auf dramaturgisch höchstem Niveau. Mit diabolischem Vergnügen sezieren van Nelsen & Kanka in „Kitsch“ u.a. am lebenden deutschen Schlager - ohne Betäubung.“,- hieß es in der Laudatio.

    Im, LITERATURIUM im Micro Hall Art Center in Edewecht-Klein Scharrel fand in diesem Jahr die „4.kleine Bühnenreihe“ statt. Das Ensemble der Oldenburger Kulturetage begann mit dem Zweipersonenstück „100 Punkte für die Ewigkeit“ mit Tina Harms und Franziska Vondrlik-Buß. Ein Engel entscheidet über ein dubioses Punktespiel, ob der Weg zum Himmel oder zur Hölle frei gegeben wird. Die Poetantin Julie Schrader wurde lebendig gemacht in dem spritzigen Programm „Amors Fettnäpfchen“, das Dorit Meyer grandios präsentierte. Dieter Grell inszenierte „die Geschichte von Herrn Sommer“ von Patrick Süskind; das grimmsche Märchen „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“, von F.K.Waechter bühnenaktualisiert, wurde von Margot Müller, schauspielerisch und pantomimisch mit Mutterwitz unglaublich flexibel vorgetragen;  und  das Paris der 20er Jahre fand eine Wiedergeburt in der theatralischen Lesung „Paris war eine Frau“ mit Regina Bode und Birgit Pacht.

    Ja, und dann  witterte man Kleinkunstduft auch in den Stadthallen. In der Bremerhavener Stadthalle  und in der Nordseehalle in Emden stand Michael Mittermeyer mit seinem Comedy-Programm auf der Bühne,  im Forum Hasetal in Löningen gab das „Schiefe Podium“ eine Erich Kästner Revue,  Rosa K. Wirtz, die ideale Volksvertreterin gastierte mit ihrem Erfolgsprogramm „Frau König“ in der Nordenhamer JahnhalleElke Münch stellte ihr „Kinder-Küche-Kirche-Programm“ im Graf-AntonGünther Saal in Jever vor, Queen B war in der Stadthalle Cloppenburg zu Gast , ebenso wie Marlene Jeschke,( diesmal mit einem Liederprogramm) und in der Stadthalle Wilhelmshaven präsentierte Rüdiger Hofmann sein „Asien-Asien-Programm“..1.500 Zuschauer waren in die Oldenburger Weser-Ems-Halle gekommen, als Ingo Appelt  mal wieder auf „die versaute Welt“ aufmerksam machte.

    Das wars mal wieder.

    Einen schönen Sommer wünscht Euer Klaus Groh


     

    Termine

    Angestelltenkammr Bremerhaven /CAPITOL

    05.05.99 „T.N.T“(The New Theatre, London) :“Das Gespenst von Canterville“

    28.  05.99 Werner Koczwara „Es gibt Jahrhunderte, da bleibt man lieber im Bett

     

    KITO, Bremen

    22.05.99  Hannelore Kaub: „Eine Frau sieht rot“

    23.05.99 Hannelore Kaub: „Eine Frau sieht rot“

    29.05.99 Carsten Höfer:“Der allererste Gratulant“

    12.06.99 Henning Venske:“ Satirischer Monats-Schauer“

     

    LITERATURIUM

    „ 9. Ammerländer Kabarett- und Kleinkunsttage 1999

    29.09.99 Die Urvögel: „Schloßführung“

    06.10.99 Beate Rademacher: „Blondinen bevror’s zuckt“

    13.10.99 Die Kugelblitze: Ich hab nichts, ich weiß nichts, aber ich lach mich tot!“

    20.10.99 Sanftwut: „Ein Paar in der Suppe“

    27.10.99 Fifi Brix:“ Verbrixt und zugenäht“

     

    Kulturforum ,Lüneburg

    29.05.99 Werner Koszwara: „Es gibt Jahrhunderte, da bleibt man lieber im Bett“

    25.06.99 Faberhaft Guth: „Comendy/Kabarett“

     

    Gut Tossens, Tossens

    12.07.99 Heino & Mäuse: „Lieder in Halbseide“

    07.08.99 Markus Kiefer &Arnold Sarajinski:“Das Lächeln am Fuße der Leiter“

    02.10.99 Digny Diesensen:“Dansk Dynamik“

     

    Kulturforum, Leer

    17.11.98 24.06.99 Martina Oltmann: „Quotenrausch““

     

    Theater im Fischereihafen, Bremerhaven“

    04.06.99 Die Jacob Singers: „Schlager der 70er“

     

    Perspektive, Wilhelmshaven

    23.10.99 Niels Kaiser: „MS Kaiser“


     

    1999-06-15 | Nr. 23 | Weitere Artikel von: Klaus Groh





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